Mit dieser App kannst du die Wahlprogramme der Kommunalwahl 2014 in Münster mit etwas technischer Unterstützung lesen.
Die Ähnlichkeit wird rein maschinell ermittelt. Dazu werden die Wörter in den einzelnen Paragraphen miteinander verglichen und so ein semantischer Abstand errechnet. Welche Wörter der Algorithmus dabei als besonders relevant empfindet, kann man sehen, wenn man mit dem Mauszeiger über die Scroll-Leisten schwebt. Dabei kommen oft sinnvolle aber manchmal auch nicht so sinnvolle Ergebnisse heraus. (Für technisch versierte Anwender: Wir verwenden tf-idf.)
Dies ist als Experiment zu verstehen. Wir wollen herausfinden, wie sich Algorithmen nutzen lassen, um Menschen dabei zu unterstützen politische Prozesse zu verstehen oder allgemeiner, wie sich Daten und Allgorithmen für eine bessere Gesellschaft einsetzen lassen. Neugierig? Schau doch mal im Open Knowledge Lab in deiner Stadt vorbei!
Ein Experiment von Daniel Kirsch, Martin Honermeyer, Tobias Bradtke und Yannic Schencking für
(Beschluss der Mitgliederversammlung der CDU Münster vom 1.2.2014) Münster ist eine schöne Stadt. Die Münsteranerinnen und Münsteraner leben gerne hier, ihre Gäste beneiden sie. Münster hat zu Recht den Titel ?lebenswerteste Stadt der Welt? errungen. Unsere Stadt ist attraktiv und bietet eine hohe Lebensqualität sowie ländliches wie urbanes Flair. Singles und Familien, Junge und Alte, Angestellte, Arbeiter und Selbständige ? sie alle finden hier Wohnquartiere, die ihren Bedürfnissen und Wünschen entsprechen, ein breites Spektrum an beruflichen Möglichkeiten, eine große Auswahl an Freizeit- und Kultureinrichtungen, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, eine hervorragende Gesundheitsversorgung, eine breitgefächerte Bildungslandschaft und vieles mehr. Viele empfinden diese seit vielen Jahrzehnten stabile Ausnahmestellung Münsters unter den deutschen Städten als natürlich und selbstverständlich. Doch Münster bleibt nicht Münster, nur weil wir es uns nicht anders vorstellen können, sondern braucht auch in Zukunft unser nachhaltiges Engagement, um in gewohnter Weise so lebenswert zu bleiben und sich weiterzuentwickeln. Die Herausforderungen, vor denen unsere Stadt steht, sind groß:
Vor diesem Hintergrund hat die CDU Münster ihr Kommunalwahlprogramm für die nächste Wahlperiode der Jahre 2014-2020 entwickelt. Es ist ein ehrliches Programm, das nichts beschönigt. Die CDU verspricht nichts, was schon aus heutiger Sicht nicht gehalten werden kann. Die Zeit der öffentlich finanzierten Großprojekte und durch Schulden bezahlten Wohltaten ist vorbei. Angesichts der schwierigen kommunalpolitischen Rahmenbedingungen ist es heute schon eine große Leistung, wenn wir das jetzige Niveau der Infrastruktur und Leistungen halten können. Selbst das erfordert große Anstrengungen ? nicht nur der Politik, sondern auch der Verwaltung, der Gesellschaft und der Wirtschaft. Dafür engagieren wir uns. Denn wir möchten, dass Münster weiterhin zu den attraktivsten Städten in Deutschland zählt. Dabei sind die engagierten Bürgerinnen und Bürger Münsters unsere Partner und Mitstreiter. Das Ehrenamt und das bürgerschaftliche Engagement sind Grundbestandteil unserer Gesellschaft und elementar für den Grundsatz der Subsidiarität, dem sich die CDU verpflichtet fühlt. Weite Bereiche des öffentlichen Lebens wie z. B. das reichhaltige Sport- und Kulturangebot, viele soziale Projekte oder auch die freiwillige Feuerwehr würden ohne das Engagement der Bürgerschaft nicht existieren.
Diesen Dienst an der Gesellschaft wird die CDU weiterhin schützen und bewahren. Die CDU wird die Bürgerinnen und Bürger, auch über die gesetzlich vorgeschriebene Bürgerbeteiligung hinaus, bei wichtigen Angelegenheiten an der Entscheidungsfindung beteiligen
Im Gegensatz zu vielen anderen Großstädten und trotz einer sinkenden Gesamtbevölkerung wird Münster in den nächsten Jahren moderat wachsen. Dieses Wachstum wollen wir fördern, damit die Unternehmen auch in Zukunft genügend qualifizierte Nachwuchskräfte finden, der städtische Haushalt stabilisiert wird und die Kultur- und Freizeiteinrichtungen unserer Stadt ausgelastet bleiben.
Deshalb unterstützen wir das Wachstum Münsters und wollen die Voraussetzungen dafür schaffen, dass es möglich wird. Es liegt im Eigeninteresse der Münsteranerinnen und Münsteraner, neue Mitbürgerinnen und Mitbürger zu gewinnen. Nur wenn sich Menschen auch weiterhin dafür entscheiden, nach Münster zu ziehen und hier zu arbeiten, wird Münster sein hohes Niveau halten können. Wir werben daher um Akzeptanz für neue Wohngebiete und Einrichtungen wie z.B. Kindergärten. Wir unterstützen die Westfälische Wilhelms-Universität, die Fachhochschulen und andere Einrichtungen, die dafür sorgen, dass junge Menschen nach Münster kommen. Unternehmen wollen wir dabei unterstützen, in Münster Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen. Wir wollen Münster weiter als familienfreundliche Stadt profilieren. Wir stehen für eine offene Stadtgesellschaft. Dies beinhaltet eine Integrationspolitik, die allen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte Teilhabe bietet und durch geeignete Bildungsangebote eine gesicherte Zukunft in unserer Stadt ermöglicht. Zudem verpflichtet sie zu einer konsequenten Umsetzung von Inklusion in allen gesellschaftlichen Bereichen, um allen Menschen, mit und ohne Behinderungen, ein barrierefreies Leben und Miteinander in Münster zu ermöglichen.
Die Attraktivität einer Stadt hängt nicht zuletzt von der Weiterentwicklung ihrer urbanen Möglichkeiten ab. Neben der Absicherung elementarer Lebensgrundlagen wie Wohnung, Arbeit, Ausbildung, Mobilität oder der Betreuung von Kindern und Jugendlichen sowie hilfs- und pflegebedürftigen älteren Menschen muss auch ein ausreichendes Kultur- und Sportangebot aufrecht erhalten werden. Hier sehen wir Entwicklungschancen auf dem jetzigen Hörster Parkplatz und auf dem Gelände der jetzigen JVA. Für diese Standorte im urbanen Zentrum Münsters, die durch ihre Lage einzigartig sind, müssen bei der Stadtentwicklung ihrer Bedeutung angemessene besondere Konzepte entwickelt werden.
Münster ist eine Stadt mit unverwechselbarem Charakter: eine dynamische Großstadt mit ländlichem Charme, traditionsbewusst und doch modern; mit einem spannenden Wechselspiel von historischen Bauten und modernen architektonischen Akzenten; eine Stadt der Wissenschaft und Forschung, aber auch der vielgestaltigen Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor, in Industrie, Handel und Handwerk; eine wachsende Stadt mit vielfältigen Sprachen und Kulturen, in der die Menschen sich umeinander kümmern und sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl engagieren. Man kann in unserer Stadt mitten in der Stadt mit ihrem Flair leben, aber auch im Grünen wie auf dem Dorf. Wir wollen diese Mischung erhalten.
Dazu wollen wir einerseits die Innenstadt stärken, weil sie Gäste, Besucher, Touristen und Käufer nach Münster zieht. Wir werden daher die Parkgebühren stabil halten und uns gleichzeitig dafür einsetzen, dass Münster durch den Regionalverkehr, aber auch durch die Bahn besser erreicht wird. Wir engagieren uns für Veranstaltungen, die Besucher nach Münster ziehen und werben. Wir unterstützen die Kaufmannschaft bei der Durchführung verkaufsoffener Sonntage auch in der Vorweihnachtszeit. Wir fördern die Außengastronomie. Wir stehen Neubauvorhaben in der Innenstadt aufgeschlossen gegenüber, sind aber für eine maßvolle, dem Umfeld angepasste, qualitativ hochwertige Bebauung. Grün in der Stadt ist auch in der Innenstadt und den innenstadtnahen Quartieren zudem von elementarer Bedeutung für die Wohn- und Lebensqualität.
Den Wochenmarkt wollen wir als grünen Event-Markt in der Marktsatzung festschreiben und absichern. Eine Verlegung des Mittwochsmarktes auf den Nachmittag soll neben anderen Möglichkeiten, den Wochenmarkt für Berufstätige attraktiver zu machen, geprüft werden. Die von der Stadt veranstalteten Wochenmärkte in den Stadtteilen wollen wir in die Überlegungen einbeziehen.
Münster und das Münsterland bilden gemeinsam eine der stärksten, leistungsfähigsten und attraktivsten Regionen Deutschlands. Münster profitiert von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Münsterlandes durch viele Arbeitskräfte, die auch in Münster einkaufen oder die Freizeit- und Kulturangebote nutzen. Das Münsterland profitiert von der Anziehungskraft Münsters. Ein zielgerichtetes und wahrnehmbares Regionenmarketing ist daher für unsere Stadt unverzichtbar. Das Engagement Münsters im Münsterland e.V. soll daher nicht nur erhalten, sondern erweitert werden. Der Münsterland e.V. ist die entscheidende Einrichtung für die Stärkung der Marke ?Münsterland? und das Regionenmarketing des Münsterlandes. Er hat zahlreiche Erfolge erzielt und war beispielswiese daran beteiligt, Münster zur ?Tatort?-Stadt zu machen und zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen in der Region wie z.B. die Wilsberg-Reihe zu unterstützen.
Wir wollen daher das städtische Engagement im Münsterland e.V. ausweiten und setzen uns zudem dafür ein, dass auch die regionale Wirtschaft sich stärker in den Münsterland e.V. einbringt. Wir wollen daher die Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Städten und Kreisen des Münsterlandes intensivieren. Dies gilt vor allem für den verkehrspolitischen als auch für den wirtschaftspolitischen Bereich. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass es kein Kirchturmdenken gibt, wenn es beispielsweise um die Ansiedlung neuer Unternehmen geht. Wenn ein Unternehmen sich für das Münsterland entscheidet, profitiert davon die ganze Region, für welche Stadt oder Gemeinde es sich entscheidet, ist eher zweitrangig.
Wichtige Verkehrsprojekte wie die Verbesserung der Anbindung des Münsterlandes an Ostwestfalen und den Erhalt des Flughafens Münster/Osnabrück wollen wir gemeinsam voranbringen Aber auch im Bereich der Schulpolitik ist eine engere Zusammenarbeit sinnvoll, wenn es um die Abstimmung der einzelnen Schulangebote geht. Zudem sind eine gemeinsame interkommunale Nutzung und der Betrieb von Einrichtungen über die kommunalen Grenzen einer Stadt hinaus anzustreben.
Die Entscheidung für die Zweitwohnsitzsteuer hat sich als regionalpolitischer Fehler herausgestellt, weil sie die Münsterland-Gemeinden zugunsten Münsters belastet. Diesen Fehler wollen wir korrigieren, sobald es die Finanzsituation der Stadt zulässt.
Münsters Außenbezirke sind für die Gesamtstadt unverzichtbar. Hier wohnen viele Menschen, die in der Innenstadt arbeiten, ausgebildet werden, einkaufen, Kultur tanken, kurz die Innenstadt beleben und zu ihrem Flair beitragen. Das bedeutet, dass es zwischen der Innenstadt und den Außenbezirken intensive Beziehungen und gute Verbindungen, besonders im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und des Fahrradverkehrs, geben muss. Aber auch die Außenbezirke müssen besser miteinander verbunden werden, so dass z. B. schulische Angebote in den einzelnen Bezirken noch besser genutzt werden können. Jeder Außenbezirk sollte aber auch seinerseits über eine genügende Anzahl von attraktiven Arbeitsplätzen und über gute Möglichkeiten zur Versorgung mit den Gütern des täglichen Bedarfs verfügen. Schulen, Musikschulen, Kindertagesstätten, Familienzentren, Spielplätze, weitere soziale Einrichtungen und Sportanlagen müssen für alle Bürgerinnen und Bürger wohnortnah und mit einem jeweils attraktiven Angebot vorgehalten werden. Außenbezirke, die nicht zu Schlafstädten werden wollen, müssen auch eine eigenständige Lebensqualität und eine örtliche Identität aufrechterhalten oder entfalten. Die CDU sieht Vereine, Ortsgemeinden der Religionsgemeinschaften und die ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger (z. B. bei der Freiwilligen Feuerwehr) als wesentliche Stützen bei der Entwicklung einer eigenen Identität der Ortsteile und wird sie entsprechend gerne und nach allen Kräften unterstützen. Die CDU begrüßt ausdrücklich das Konzept der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen in den einzelnen Ortsteilen. Unterbringung allein reicht aber bei Weitem nicht für ein menschenwürdiges Leben in unserer Mitte. Wir sehen daher auch klar, dass nur in sich selbst starke Ortsteile in der Lage sein werden, die Kraft zu entwickeln, die es braucht, ein Klima des freundschaftlichen Miteinanders zu schaffen, in welchem alteingesessene Bürgerinnen und Bürger und alle neu zu ihnen kommenden Menschen voneinander lernen, so dass wir uns gegenseitig als Bereicherung erfahren. Die CDU wird sich immer dafür einsetzen, einzelne Maßnahmen in den Ortsteilen in ein Gesamtkonzept für eine planvolle Entwicklung einzubinden. In diesem Zusammenhang unterstützt die CDU ausdrücklich eine breite Bürgerbeteiligung, wenn es um die Fortentwicklung der einzelnen Ortsteile geht. Das Wohnen in den Außenstadtteilen muss auch für alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere für Familien mit einem kleineren Geldbeutel, erschwinglich sein. Die CDU sieht, dass dieses Ziel ohne die Erschließung von neuem Bauland noch nicht zu erreichen ist. In diesem Prozess ist darauf zu achten, dass der Charakter der verschiedenen Ortsbilder gewahrt bleibt und dass die Auslastung vorhandener Infrastrukturen (z. B. Kitas, Schulen, ärztliche Versorgung) Vorrang vor der Schaffung neuer Infrastrukturen haben muss. Dabei kann man in Münster wie auf einem Dorf und mitten in der Stadt wohnen ? alles ist möglich.
Die CDU hat schon immer die sogenannten ?kleinen Lebenskreise? gestärkt und gefördert. Wir wollen die Identität und das eigene Profil der Stadtteile, Quartiere und Viertel erhalten. Wir fördern das soziale Miteinander, das Vereinsleben und die Stadtteilkultur und setzen uns für eine behutsame Entwicklung ein.
Dabei tragen wir auch den Besonderheiten der Struktur unserer Stadt Rechnung, indem wir beispielswiese kleine Grundschulen erhalten oder den Schülerspezialverkehr finanzieren.
Die Nachfrage in der Bevölkerung von Münster nach Möglichkeiten zur Urnenbeisetzung steigt. Dies zeigt sich etwa an der Entwicklung auf dem Friedhof in Angelmodde, wo eine Urnenwand schon nach einiger Zeit erweitert werden musste. Zugleich ist festzustellen, dass in den letzten Jahren einige Kirchengebäude einer anderen Nutzung zugeführt wurden (z. B. Dreifaltigkeitskirche oder Sebastiankirche). Die CDU Münster wird sich dafür einsetzen, dass zentral und nach Möglichkeit auch in den Stadtteilen in absehbarer Zeit auch Urnenbeisetzungsstätten entstehen (Kolumbarien). Dazu soll vorrangig in den Blick genommen werden, möglicherweise anstehende weitere profanierte Kirchengebäude zu nutzen. Diesbezüglich sollen bei Bedarf Gespräche mit den Kirchen in Münster geführt werden.
Die Stadthalle Hiltrup hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten und gut frequentierten Veranstaltungsort für den Stadtbezirk Hiltrup und die gesamte Stadt Münster entwickelt. Deshalb unterstützt die CDU Münster die Bemühungen, die Stadthalle Hiltrup als attraktiven Ort der Begegnung für die Menschen in Hiltrup und Münster zu erhalten. Die Schulen und Vereine benötigen ausreichend Räumlichkeiten, um die vielfältigen Angebote zu ermöglichen. Die Frage, ob hierfür eine Sanierung im Bestand oder ein Neubau sinnvoll sind, ist sowohl unter baulichen, unter wirtschaftlichen als auch unter finanziellen Gesichtspunkten zu entscheiden.
Das Land Nordrhein-Westfalen plant im Bereich des Stadtteils Münster-Handorf den Bau einer neuen Justizvollzugsanstalt. Sofort, seit dem diese Pläne bekannt wurden, hat sich die CDU für eine transparente Information der Öffentlichkeit und damit auch Nachvollziehbarkeit der Entscheidungsgründe eingesetzt. Das ist aus vielerlei Sicht noch nicht optimal umgesetzt worden. Die CDU wird sich auch in Zukunft für eine breite und transparente Information der Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen sind nicht auf landwirtschaftlich genutzten Flächen durchzuführen. Die CDU wird sich dafür einsetzen, dass Ausgleichsflächen im Bereich des jetzigen Übungsgeländes umgesetzt werden, die dann von den Menschen als Naherholungsbereich genutzt werden können. Ausdrücklich wird in diesem Zusammenhang die Aussage der Bundeswehr den Bereich der Lützowkaserne nicht zur Verfügung stellen zu können, politisch unterstützt
Münster boomt ? auch wirtschaftlich. In den vergangenen Jahren sind viele neue Arbeitsplätze entstanden. Wir wissen: Der öffentliche Dienst als wichtigster Arbeitgeber in Münster hat aufgrund der Finanzprobleme der öffentlichen Hand immer weniger Bedeutung. Umso wichtiger werden Arbeitsplätze in der freien Wirtschaft. Der Mittelstand ist mittlerweile auch in Münster der stärkste Jobmotor. Die Rahmenbedingungen für mittelständische Firmen wollen wir im Rahmen unserer kommunalen Möglichkeiten verbessern. Wir wollen auch die Kreativität und Eigenverantwortung der Bürger fördern. Der Grundsatz der Subsidiarität des staatlichen Handelns ist ein wichtiger Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg der Firmen und dient der Schaffung bzw. der Erhaltung von Arbeitsplätzen. Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt Münster durch städtische Betriebe sollte überprüft werden. Wir wollen durch die Ausweisung neuer Gewerbegebiete Ansiedlungs- und Entwicklungschancen für Dienstleister, Handwerk und Industrie schaffen. Erfolgreiche Betriebe aus unserer Stadt sollen sich in Münster weiter entwickeln können, ansiedlungswillige Unternehmen wollen wir für unsere Stadt gewinnen. Daher werden wir darauf hinwirken, dass Wirtschaftsförderung als ämterübergreifende Querschnittsaufgabe der gesamten Verwaltung verstanden wird. Insbesondere Genehmigungsbehörden müssen durch schnelle Genehmigungsprozesse dazu beizutragen, dass Unternehmen entlastet werden. Dabei gilt unser besonderes Augenmerk kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Handwerksbetrieben, deren Existenzsicherung Arbeitsplätze erhält und schafft. Darüber hinaus wollen wir das Vergaberecht und die Vergabepraxis der Stadt so gestalten, dass auch kleine und mittelständische Betriebe eine faire Chance im Wettbewerb erhalten und damit weiterhin einen wichtigen Anteil zum Erhalt unseres Wirtschaftsstandorts und der Arbeitsplätze beitragen können. Dabei ist für uns selbstverständlich, dass bei Vergaben der Stadt Münster das geltende Tarifrecht eingehalten wird.
Für Handwerk und Gewerbe sollen ausreichende und bezahlbare Gewerbeflächen zur Verfügung gestellt werden
Die in dieser Wahlperiode vorgenommene Erhöhung der Gewerbesteuer wollen wir bei jeder Haushaltsplanberatung auf den Prüfstand stellen und nach Möglichkeit zurücknehmen. Eine weitere Erhöhung schließen wir aus. Darüber hinaus setzen wir uns für gute Rahmenbedingungen, z.B. in der Infrastruktur, ein. Der Weiterbau der Umgehungsstraße bis zum Schifffahrter Damm ist beispielsweise auch wichtig für die Erschließung der Gewerbegebiete Hessenweg und An der Kleimannbrücke. Den Autobahnschluss Hiltrup/Amelsbüren wollen wir so schnell wie möglich eröffnet sehen, damit das Gewerbe- und Industriegebiet Hansapark noch attraktiver wird.
Konkret wollen wir außerdem:
Münster hat eine gute Wirtschafts- und Haushaltslage. Wenn der Wirtschaftsmotor brummt, können wir mithilfe unserer Gewerbesteuereinnahmen einen ausgeglichenen Haushalt erzielen. Aber die Schwankungen der Weltwirtschaft lassen eine solide Planung unserer Einnahmen kaum zu. Die CDU wird auch weiterhin eine ausgewogene, den jährlichen Haushaltsplanungen angepasste Finanzpolitik betreiben.
Wir denken nicht nur in Haushaltsjahren, sondern sehen auch an die mittelfristige Zukunftsperspektive für unsere Stadt. Deswegen müssen wir bereit sein, zukünftige Aufgaben mit dem entsprechenden Elan und mit Finanzkraft angehen zu können. Ein Beispiel aus der Vergangenheit ist die vorbildliche Bereitstellung von U3- Betreuungsplätzen: Das konnte nur geschaffen werden, weil die Stadt Münster ihre finanziellen Ressourcen bündelte und für diese zukunftsweisende Aufgabe einsetzen konnte.
Der Haushaltsausgleich ist das oberste Ziel der CDU-Fraktion. Nur wer solide wirtschaftet, kann künftige Aufgaben schnell und pragmatisch angehen! Der baldige Schuldenabbau unserer städtischen Verbindlichkeiten ist ein weiteres Ziel. Gerade vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Finanzkrise ist die Gefahr, die von den Schulden und den damit verbundenen Zinsrisiken ausgeht, eine existenzielle für Münster. Insbesondere die Belastungen durch Kassenkredite dürfen nicht steigen. Deswegen ist vor allem das Land NRW gefordert, nicht mehr Aufgaben auf die Stadt zu verlagern, sondern für eine auskömmliche Finanzausstattung der Städte in ganz NRW zu sorgen! Soweit die finanzielle Gesamtlage der Stadt es zulässt, werden wir die Steuern senken.
Münster muss sparen. Wie alle anderen Städte auch. Die Ausgaben der Städte steigen, z.B. durch den unabdingbaren Ausbau der Betreuungsangebote in Kindertagesstätten und Schulen. Die Einnahmen lassen sich aber nicht beliebig erhöhen. Münster hat bereits hohe Gewerbesteuersätze. Wir wollen sie nicht noch weiter erhöhen.
Münster ist aber eine von wenigen Städten, die noch einen ausgeglichenen Haushalt hat. Das ist auch weiterhin unser Ziel. Denn wir wollen nicht, wie so viele Städte und Gemeinden in NRW, unter die Finanzaufsicht der Bezirksregierung gestellt werden, da Münster damit erheblich in seinen demokratischen Entscheidungsmöglichkeiten eingeschränkt und die Spielräume für politisches Handeln des Rates stark minimiert würden.
Deshalb haben wir die Stadt in den vergangenen Jahren gleich mehreren schmerzhaften Sparrunden unterzogen. Wir wissen, dass wir vielen Bürgerinnen und Bürgern, freien Trägern und Institutionen mit den Sparmaßnahmen viel zugemutet haben. Wir wissen aber auch, dass noch viel schmerzhaftere Entscheidungen getroffen werden müssten, wenn die Bezirksregierung das finanzpolitische Sagen im Rathaus hätte.
Durch eine solide und sichere Finanzpolitik haben wir aber erreicht, dass wir nach wie vor eine der attraktivsten Städte Deutschlands sind, die eine hohe Lebensqualität bietet.
Wir wollen auch weiterhin eine ausgewogene Finanzpolitik mit Augenmaß betreiben. Andere versprechen allen alles und können ihre Versprechen ? wenn überhaupt ? nur zu Lasten zukünftiger Generationen bezahlen. Wiederum andere wollen sparen um des Sparens willen und ordnen dem Sparen alles andere unter.
Wir werden weder das Geld, das die Stadt gar nicht hat, mit vollen Händen ausgeben noch werden wir wichtige Strukturen unwiederbringlich kaputt sparen.
Es wird auch weiterhin schmerzhafte Entscheidungen geben müssen, wenn wir einen ausgeglichenen Haushalt haben und die Schulden reduzieren wollen. Doch wir wollen dafür sorgen, dass notwendige Belastungen gerecht verteilt werden.
Münster konnte im Jahr 2013 einen ausgeglichenen Haushalt mit einem Überschuss vorweisen. Dies war nur möglich, weil wir es geschafft haben, durch Sparbeschlüsse und Konsolidierungen ein Abrutschen der Stadt in den Nothaushalt zu verhindern. Gleichzeitig konnte die Stadt die Ergebnisse unserer guten Wirtschafts- und Ansiedlungspolitik verbuchen: Die Gewerbesteuer, die die Unternehmen in Münster zahlen, verschafften der Stadt das nötige Kapital, die umfangreichen Ausgaben zu bezahlen. Die meisten Auf- und damit Ausgaben sind durch den Bund und vor allem das Land auf Münster übertragen worden. Die Gefahr von einer weiteren Aufgabenverlagerung auf die Stadt ist deswegen ein Damoklesschwert, das über der soliden Haushaltspolitik Münsters schwebt. Wir als CDU Münster sind jedoch fest entschlossen, den Weg der soliden Haushaltsführung und Finanzpolitik weiterzugehen.
Münsters Stadtverwaltung ist gut aufgestellt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Stadtverwaltung leisten gute Arbeit. Sie erkennen frühzeitig Entwicklungen und Herausforderungen und arbeiten engagiert an Lösungen. Die fristgerechte Umsetzung des Rechtsanspruchs auf einen U3-Betreuungsplatz, die in vielen anderen Städten nicht gelungen ist, ist nur ein Beispiel. Dass Münster in so vielen Städtevergleichen vorne liegt, ist nicht zuletzt der engagierten Arbeit unserer Verwaltung unter CDU-Oberbürgermeistern zu verdanken.
Vergleiche mit anderen Städten haben zudem gezeigt, dass die Münsteraner Stadtverwaltung nicht nur kompetent, sondern auch wirtschaftlich arbeitet. In vielen Ämtern und Einrichtungen werden bessere Leistungen und mehr Angebote mit weniger Personal und finanziellen Mitteln erbracht als andernorts. Diesen Weg wollen wir unterstützen und fördern, etwa indem wir in allen Bereichen der Verwaltung die Möglichkeiten des E-Government ausbauen und die Prozessoptimierung von Verwaltungsvorgängen vorantreiben.
Die CDU will den erfolgreichen Weg der münsterschen Stadtverwaltung fortsetzen. Unser Ziel ist eine kompetente, schlanke, effiziente und bürgernahe Stadtverwaltung, die möglichst wenig Personal und Bürofläche benötigt. Nach der erfolgreichen Verschlankung des Verwaltungsapparates in den vergangenen Jahren wollen wir in der nächsten Wahlperiode vor allem die Bürgernähe in den Mittelpunkt unserer Politik stellen. Kurze Wege, einfache Verfahren, kundenfreundliche Öffnungszeiten, mehr Service aus einer Hand und eine bürgernahe Struktur.
Dies wollen wir wie bisher erreichen, ohne dass der Verwaltungsapparat unnötig wächst. Das erfordert weiterhin Einsatz und Flexibilität von allen Verwaltungsmitarbeitern. Das vorhandene Personal soll noch zielgerichteter eingesetzt werden. Darüber hinaus werden wir die Fort- und Weiterbildung noch stärker fördern und unterstützen und das Gesundheitsmanagement nach dem Vorbild des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ausbauen.
Dem altersbedingten Personalschwund bei der Verwaltung und dem absehbaren Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften wollen wir durch gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen entgegenwirken. Dazu gehören: Fortbildung, attraktivere Ausbildungsplätze, Wissenspool älterer Mitarbeiter nutzen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern durch Kinderbetreuungsbüro, Betriebskindergarten, Telearbeit. Die Zertifizierung ?Familienfreundlichkeit? soll fortgeschrieben werden.
Die Erreichbarkeit unserer Stadt ist längst nicht mehr nur eine Frage der Verkehrserschließung. Webbasierte Dienste sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Für den Wirtschaftsstandort Münster und besonders für Münster als Universitäts- und Wissenschaftsstadt kommt dem Ausbau und der Sicherung der digitalen Infrastruktur eine besondere Bedeutung zu. Der ständig wachsende Datenverkehr auf der globalen Datenautobahn sowie immer neue Anwendungsbereiche wirtschaftlicher und privater Natur machen diesen Bereich zu einer zentralen Zukunftsaufgabe. Im weltweiten Vergleich liegen hier die deutschen Städte, auch Münster, weit hinter der internationalen Konkurrenz zurück. Daher halten wir folgende Maßnahmen für notwendig:
Ähnlich wie der Klimawandel wird der demografische Wandel nicht mehr aufzuhalten sein. Es ist aber im Interesse nachfolgender Generationen, wenigstens einen Beitrag dazu zu leisten, dass er sich nicht zunehmend verschärft, indem aus einer niedrigen Geburtenrate geburtenschwache Jahrgänge werden, die dann wieder mit einer niedrigen Geburtenrate noch geburtenschwächere Jahrgänge hervorbringen. Ziel und Aufgabe der Politik muss es daher sein, das ?Ja? zum Kind zu erleichtern. Neben allen finanziellen Unterstützungen, wie sie insbesondere durch die jetzige Bundesregierung z.B. in Form des Elterngeldes oder den Rechtsanspruch auf einen U3-Kindergartenplatz eingeführt worden sind, geht es um die Schaffung familienfreundlicher Rahmenbedingungen. Hier ist auch unsere Stadt gefordert. Dabei geht es uns nicht ausschließlich um städtische und institutionalisierte Maßnahmen. Familienfreundlichkeit umfasst weit mehr als die Schaffung von Kinderbetreuungsangeboten. Die Förderung der Familienfreundlichkeit darf auch weiterhin nicht nur die Aufgabe eines Fachausschusses oder eines Fachamtes der Stadtverwaltung sein. Sie muss vielmehr als Querschnittsaufgabe aller Fachausschüsse und Ämter verstanden werden. Zudem muss die öffentliche Hand gemeinsam mit privaten Initiativen und Unternehmen am Ziel der Familienfreundlichkeit arbeiten.
Dabei wird es um die Entwicklung ganz konkreter und praxisnaher Maßnahmen gehen, die insgesamt für familienfreundliche Rahmenbedingungen sorgen. Dabei muss berücksichtigt werden:
Wir wollen ein Maßnahmenpaket entwickeln, das aus vielen kleinen Bausteinen besteht. Dieses Paket umfasst Maßnahmen verschiedenster Art, die jede für sich für ein Stück mehr Familienfreundlichkeit in Münster sorgt. Dabei geht es insgesamt nicht um ein abgeschlossenes Projekt zur Förderung der Familienfreundlichkeit, sondern um den starken Beginn eines dynamischen Prozesses, in dessen Fortgang immer mehr Maßnahmen hinzukommen.
Familienfreundlichkeit kann so zu einem Markenkern Münsters mit beträchtlicher Wirkung nach außen und innen werden.
Zur Förderung der Familienfreundlichkeit gehört es aber auch, allen ?familienunfreundlichen? Tendenzen aktiv und offensiv entgegenzutreten. Die Tatsache, dass Bürgerinitiativen zunehmend den Bau von Kindergärten erschweren, weil sie Verkehrsbelastungen durch ?Bringdienste? der Eltern befürchten, ist nicht zu akzeptieren. Es kann nicht richtig sein, dass der Bau von Kindergärten einem ähnlichen Rechtfertigungsdruck ausgesetzt ist wie die Ausweisung von Gewerbegebieten. Politik und Verwaltung sind hier auch gesellschaftspolitisch gefordert, einerseits aktiv um die Akzeptanz notwendiger Entscheidungen zu werben, diese aber andererseits auch gegen Widerstände durchzusetzen.
Konkret fordern wir:
Münster ist wie kaum eine andere Stadt durch Einrichtungen für Bildung und Wissenschaft geprägt. Unsere Stadt verfügt über eine breite und vielfältige Schullandschaft, mehrere Hochschulen, viele Institute und zahleiche Fort- und Weiterbildungseinrichtungen.
Die hohe Qualität der Münsteraner Schullandschaft, die Jahr für Jahr einen großen Zuspruch von den Münsteranern, aber auch aus dem Umland erhält und auch bundesweit (z.B. bei zahlreichen Wettbewerben oder in Vergleichsstudien) immer wieder Anerkennung findet, wollen wir unbedingt erhalten. Münsters Hochschulen und Aus- und Weiterbildungseinrichtungen sehen wir darüber hinaus als Rückgrat für die Münsteraner Wirtschaft und als Jungbrunnen auf allen Gebieten des städtischen Lebens. Ihre Bedeutung wird mit der sinkenden Zahl junger Leute in Deutschland auf Grund des demographischen Wandels noch stark zunehmen. Eine möglichst enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt Münster und ihren Bildungseinrichtungen ist uns daher ein sehr wichtiges Anliegen.
Wir haben die städtische Schulpolitik in der vergangenen Wahlperiode versachlicht. Unsere Politik richtet sich nach den Wünschen der Eltern. Wir würden uns daher einer zweiten Gesamtschule nicht verschließen.
Wir wollen, dass die Zahl der Kinder, die ohne Schulabschluss und Perspektive die Schule verlässt, deutlich reduziert wird. Wir brauchen daher auch für diese Kinder und Jugendlichen besondere Schulangebote.
Offene und gebundene Ganztagsangebote an den städtischen Schulen wollen wir weiter ausbauen. Wir orientieren uns an den von Eltern geforderten Qualitätsmerkmalen:
Auch treten wir dafür ein, dass ein Konsens erreicht wird, der auf einen persönlich wertschätzenden Umgang ausgerichtet ist. Dies ist nur möglich, wenn Mobbing, Lautstärke und Stress in kleinen Schulräumen als Problem wahrgenommen werden. Persönliche Unterstützung der Lernenden durch Lob und Anerkennung ist uns wichtig.
Wir setzen uns ein für eine Vielfalt der Schulträger und unterstützen Schulen in kirchlicher und privater Trägerschaft. Wir treten daher weiterhin für einen Erhalt des Gymnasiums als Schulform ein, sind aber auch für das Gespräch über die Einrichtung einer zweiten Gesamtschule offen. Dabei sehen wir das Modell der Gesamtschule kritisch und überprüfen vergleichend den erreichten Bildungsstandard. Wir plädieren für eine Vielfalt der Schulträger und unterstützen Schulen in kirchlicher und privater Trägerschaft.
Durchlässigkeit und individuelle Förderung ? ja!
Senkung der Leistungsanforderungen und geringeres Bildungsniveau ? nein!
Konkret wollen wir:
Die Landesregierung will ab dem Schuljahr 2014/15 schrittweise einen Rechtsanspruch behinderter Kinder auf Unterricht in einer Regelschule verankern. Wir setzen uns dafür ein, dass Qualitätsstandards verbindlich vereinbart werden und fordern die Beteiligung des Landes an den Kosten. Der Elternwille soll entscheiden, und deshalb ist es wichtig, dass die Förderschulen mindestens für eine Übergangszeit erhalten bleiben. Spezifisch ausgebildete Lehrer, besondere Materialien und Raumgestaltung sowie die Arbeit in kleinen Gruppen werden durchaus als Vorteil gesehen. Eine Veränderung mit Augenmaß ist notwendig, die nicht als Sparmodell funktioniert. Solange Mobbing und Ausgrenzung nicht verhindert werden können, muss eine individuelle Wahlfreiheit erhalten bleiben. Toleranz wächst dort, wo Bildung auch ein hohes fachliches Niveau anstrebt. Inklusion ist nur dann sinnvoll, wenn Schule auch zunehmend als Lebensraum gestaltet wird, in dem auch praktisches Können und Kreativität ihren Platz erhalten.
Wir wenden uns gegen Inklusion als Sparmodell der Regierung!
Das Bildungssystem besteht aber nicht nur aus Primärbildung und Bildung in weiterführenden Schulen, sondern auch aus der Erwachsenenbildung. Sowohl der Arbeitsmarkt, die schnell fortschreitende Technisierung und Digitalisierung unserer Gesellschaft als auch die Globalisierung erfordern von den Menschen eine kontinuierliche und schnelle Anpassung ihres Wissenstandes. Deshalb muss der Grundsatz des ?Lebenslangen Lernens? auch stärker im Bewusstsein von Politik und Verwaltung verankert und dafür Sorge getragen werden, dass die Menschen in unserer Stadt auch weiterhin auf einen pluralen, gut segmentierten Weiterbildungsmarkt zurückgreifen können. Eine Förderung und Unterstützung von Weiterbildungsanbietern der Erwachsenenbildung ist hierfür unabdingbar. Die Stadt Münster unterhält als Pflichtaufgabe eine eigene Volkshochschule. Mit ihren Angeboten unterstützt die Volkshochschule den Prozess des lebenslangen Lernens. Sie steht den Menschen in einer zunehmend komplexeren Lebenswelt bei, aktiv an Gesellschaft, Kultur und Beschäftigung zu partizipieren und ihr Leben sinnvoll und eigenverantwortlich zu gestalten. Volkshochschulen sind Kompetenzzentren der Weiterbildung, sie fördern und unterstützen die Demokratisierung der Gesellschaft, tragen zur Integration von Menschen bei, ermöglichen gleichen Zugang aller Menschen zu Bildung und sind damit eine zentrale Institution der kommunalen Daseinsvorsorge. Die CDU ist fest davon überzeugt, dass die Volkshochschule auch weiterhin in der Mitte der Gesellschaft verortet werden muss. Die CDU begrüßt es, wenn die Münsteraner Volkshochschule zukünftig in einem neu zu schaffenden Kulturzentrum auf dem jetzigen Hörster Parkplatz ihren Standort finden könnte. Dieses ist jedoch transparent und unter strengen wirtschaftlichen Gesichtspunkten für den Stadthaushalt ergebnisoffen zu prüfen. An diese Prüfung ist deshalb ein sehr strenger Maßstab anzulegen, da der jetzige Hörster Parkplatz als letzte größere freie innerstädtische Stadtentwicklungsfläche vorgehalten wird. Die CDU stellt sicher, dass für diesen Platz nur eine langfristig tragbare und für den Stadthaushalt wirtschaftlich tragfähige Entwicklung stattfindet - Wünsche müssen finanzierbar sein. Darüber hinaus ist im Zuge der Bündelung von Ressourcen zu prüfen, ob eine gemeinsame Geschäftsform und Geschäftsführung von Institutionen wie der Volkshochschule, der Musikschule als auch der Stadtbibliothek sinnvolle Synergien finanzieller als auch inhaltlicher Art schafft.
Bei einer Stadt ist es wie bei Menschen ? ein sauberes und gepflegtes Erscheinungsbild ist wichtig. Städte werden nur dann als attraktiv wahrgenommen, wenn sie einen sauberen Eindruck machen. Gerade in der Innenstadt ist es wichtig, dass kein Müll herumfliegt und dass nach Großveranstaltungen Abfälle schnell beseitigt werden.
Es mag spießig klingen, wenn wir uns für die Sauberkeit unserer Stadt einsetzen, aber die Erfahrung zeigt, dass Sauberkeit auch etwas mit Sicherheit zu tun hat. Deshalb betrachten wir die beiden Aspekte zusammen. Denn die Menschen wollen in Städten vor allem sicher leben und sich sicher fühlen. Wenn wir uns für Sicherheit und Ordnung in Münster aussprechen, dann nicht, weil wir einen Polizeistaat im Kleinen wollen, wie andere uns das gerne mal unterstellen. Wir wollen das, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Frauen und Männer, Junge und Ältere sollen sich jederzeit im Stadtgebiet bewegen und hier leben und wohnen können, ohne dass sie Opfer von Straf- oder Gewalttaten oder von Unfällen werden. Insbesondere die körperliche Unversehrtheit und das persönliche Eigentum der Bürgerinnen und Bürger sind für uns ein hohes, vom Staat und der Allgemeinheit zu schützendes Gut.
Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes haben daher nicht nur die Aufgabe, Parkverstöße zu ahnden, sondern auch dafür zu sorgen, dass sich alle Menschen in unserer Stadt sicher fühlen. Jeder soll die Stadt genießen können, gerade auch im Sommer und im Freien. Wenn andere belästigt oder gar bedroht werden, ist aber eine Grenze erreicht. Wir wollen eine lebendige Stadt, aber keine lärmende. Wir wollen eine saubere Stadt, aber keine sterile. Wir wollen eine Stadt, in der man sich sicher fühlt, auch ohne dass an jeder Straßenecke ein Polizist steht. Doch auch hier zählt für uns auch Effizienz: Wir wollen den Service- und Ordnungsdienst daher umstrukturieren, z.B. durch veränderte Einsatzplanung und Zielvorgaben. Zukünftig soll er sich ausschließlich auf hoheitliche Aufgaben konzentrieren. Die zeitraubenden Amtshilfeaufgaben, wie z.B. Adressermittlung, wollen wir anderweitig organisieren.
Wir sind nicht dafür, das Betteln in der Stadt grundsätzlich zu verbieten, solange Passanten nicht bedrängt werden. Wir fördern die Außengastronomie auch weiterhin und suchen den Ausgleich mit Anwohnern, die sich durch Kneipenlärm belästigt fühlen. Wir unterstützen weiterhin Aktionstage wie ?Sauberes Münster? und Arbeitsmarktprojekte zur Pflege von Grünanlagen sowie das ?star waste?-Programm. Wir wollen die Ordnungspartnerschaft mit der Polizei und anderen Trägern fortsetzen und eine weitere Ordnungspartnerschaft mit der Universität eingehen. Wir bekämpfen Vandalismus, wildes Plakatieren und Graffiti, um den Anfängen Einhalt zu gebieten und setzen daher auch das Anti-Graffiti-Programm fort. Viele Münsteranerinnen und Münsteraner beklagen sich in den Sommermonaten zu recht über die Hinterlassenschaften von Grillabenden am Aasee oder Kanal. Wir wollen daher:
Wer in Münster in den Hauptbahnhof hinein oder aus selbigem hinaus will, der ?fällt unweigerlich? über hunderte von Fahrrädern, die dort mehr oder weniger wahllos abgestellt werden. Nach für die Stadt Münster ungünstigen Urteilen wegen der Entfernung von Fahrrädern hat sich das Ordnungsamt der Stadt darauf beschränkt, nur in größeren Abständen dort ab und an mal so etwas wie Ordnung zu schaffen. Für Menschen mit (Geh-) Behinderungen, Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen etc. ist es eine Zumutung, sich den Weg durch dieses Chaos bahnen zu müssen. Nicht auszudenken sind die Konsequenzen, wenn einmal ein Notarzt oder Feuerwehreinsatz in größerem Umfang dort stattfinden muss.
Die CDU Münster wird sich dafür einsetzen, dass die Ordnungskräfte der Stadt umgehend dieses Chaos eingrenzen ? und damit letztlich auch dazu beitragen, dass die Stadt Münster gerade im Bereich des Bahnhofsvorplatzes für Gäste und BürgerInnen wieder einen etwas einladenderen Charakter bekommt. Die Verwaltung wird beauftragt, innerhalb eines Jahres nach der Kommunalwahl zu prüfen, ob eine umfassende Parkraumbewirtschaftung für Fahrräder im Bereich des Hauptbahnhofs rechtlich zulässig ist und wie diese umgesetzt werden kann.
Ein gesichertes Rettungswesen ist ein integraler Baustein zukunftsorientierter Politik. Mit der Feuerwehr Münster haben wir einen verlässlichen Partner für unsere Sicherheit in Münster. Die gute Zusammenarbeit zwischen Berufsfeuerwehr und freiwilliger Feuerwehr ist dabei ein Garant für eine wirtschaftliche und umfassende Gefahrenabwehr. Dies wollen wir als Christdemokraten stärken. Dabei ist das Engagement der vielen Ehrenamtlichen in den freiwilligen Feuerwehren eine unverzichtbare Säule unseres Sicherheitskonzeptes. Hier müssen die Vereinbarkeit von Ehrenamt und Beruf gefördert werden und Anreize für diesen freiwilligen Dienst an der Allgemeinheit geschaffen werden. Eine zumutbare Infrastruktur muss sichergestellt werden, daher setzt sich die CDU auch weiterhin für eine schrittweise Sanierung der bislang unsanierten Feuerwehrgerätehäuser ein. Bei der Berufsfeuerwehr muss zudem ein moderner Stand der technischen Ausrüstung sichergestellt werden.
Demographischer Wandel heißt auch in Münster: Unsere Stadt wird bunter und älter. Dass immer mehr Menschen immer älter werden und immer länger gesund und leistungsfähig bleiben, ist ein Grund zur Freude und nicht für politische Sorgenfalten. Natürlich wissen wir, dass eine größere Anzahl von Senioren auch mehr kommunale Investitionen und Anstrengungen im Bereich der Pflege und Betreuung und der Neuausrichtung kommunaler Angebote von der Kultur über den Sport bis zum ÖPNV erfordert. Wir sehen aber vor allem die großen Chancen, die der demografische Wandel mit sich bringt. Wir sind stolz darauf, dass sich schon jetzt viele Senioren in unserer Stadt ehrenamtlich engagieren. In vielen verschiedenen Bereichen stellen sie Zeit und Arbeitskraft zur Verfügung, um anderen Menschen zu helfen und unsere Gesellschaft lebenswerter und wärmer zu machen. Noch viel mehr Senioren wollen sich engagieren und ihre Zeit sinnvoll und für andere nutzen. Ihnen wollen wir verstärkt über die aus Stiftungsmitteln finanzierte Freiwilligenagentur helfen, Aufgaben zu finden, die zu Ihren Neigungen und Talenten passen.
Junge Menschen können von den Erfahrungen der Älteren profitieren. Oft sind die Hemmschwellen aber auf beiden Seiten hoch. Wir fördern und unterstützen Projekte jeder Art, die die Begegnung von Generationen ermöglichen. Ob in der Schule oder im Verein oder aber in generationenübergreifenden Wohnformen ? wenn Senioren und Jüngere gemeinsam agieren, bilden sie ein unschlagbares Team.
Mit der Kommunalen Seniorenvertretung Münster (KSVM) verfügen die Senioren über eine demokratisch legitimierte Interessenvertretung, die äußerst erfolgreich arbeitet. Hier engagieren sich Senioren für Senioren. Sie vertreten die Interessen der Senioren. Sie erkennen und formulieren ihre Probleme, unterbreiten aber auch realisierbare Lösungsvorschläge. Die KSVM genießt ein hohes Ansehen bei der Stadtbevölkerung und ist mittlerweile ein unverzichtbarer Partner für Rat und Verwaltung. Das Projekt ?Älterwerden in den Stadtteilen? als die soziale Aufgabe bürgerschaftlicher Mithilfe in den Stadtteilen unterstützen wir.
In Münster zeigen tagtäglich viele hundert Senioren, dass der demografische Wandel viele Chancen für unsere Stadtgesellschaft mit sich bringt. Doch wer im Wandel nur Risiken und Probleme sieht, verkennt diese Chancen. Wir setzen uns daher für ein Seniorenbild ein, dass weniger die Defizite als die Potenziale im Blick hat. Denn wir wissen, dass viele Aufgaben in unserer Stadt ohne motivierte und engagierte Senioren nicht zu bewältigen sein werden. Wir sind daher für eine Flexibilisierung der Altersgrenzen im Ehrenamt.
Die Sozialpolitik der CDU Münster setzt auf das Subsidiaritätsprinzip und Hilfe zur Selbsthilfe. Wir wollen denen helfen, die sich nicht selbst helfen können. Ziel unserer Hilfe muss es sein, ohne diese auszukommen. Die wichtigste und nachhaltigste Sozialpolitik sind Rahmenbedingungen, die allen, die arbeitsfähig sind, die Aufnahme einer Arbeit ermöglichen, die ihren Lebensunterhalt sichern kann.
Menschen in schwierigen Lebenssituationen wollen wir helfen, diese Situationen zu bewältigen. Deshalb unterstützen wir die vielen Verbände, Initiativen und Selbsthilfegruppen sowie die soziale Arbeit, die von den Kirchen und Glaubensgemeinschaften geleistet wird. Die CDU bekennt sich zur vollen Umsetzung der Inklusion in Münster. Dabei muss das Land jedoch die teilweise erheblichen Kosten (mit-)finanzieren.
Wir begrüßen, dass das Land Nordrhein-Westfalen sich mittlerweile an der Finanzierung des Münster-Passes beteiligt, um Leistungsbeziehern den verbilligten Erwerb von Busfahrkarten zu ermöglichen. So wird die für eine Arbeitsaufnahme und gesellschaftliche Partizipation notwendige Mobilität ermöglicht. Darüber hinaus möchten wir den Münster-Pass erhalten und auf Angebote konzentrieren, die es Leistungsbeziehern ermöglichen, sich zu qualifizieren und fortzubilden, um so ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen sowie Ihnen eine gesellschaftliche Teilhabe und ein gesellschaftspolitisches Engagement zu ermöglichen. Mit Blick auf Geringverdiener, die nicht die Kriterien für die Inanspruchnahme der Angebote des Münster-Passes erfüllen, lehnen wir eine Subventionierung von Freizeitangeboten aus öffentlichen Mitteln jedoch ab.
Unser Ziel ist die Stärkung der Eigenressourcen der Menschen zur Verbesserung ihrer Lebenssituation und damit zur Förderung ihrer gesellschaftlichen Teilhabe: ?Hilfe zur Selbsthilfe!?
Um die Stadtviertel zu stärken, wollen wir:
Kein Wirtschaftszweig Münsters schafft so viele Arbeitsplätze wie die Unternehmen und Einrichtungen der Gesundheitsbranche. Hierzu gehören zahlreiche mittelständische Unternehmen, Einrichtungen der Krankenversorgung und der medizinischen Forschung. Viele Wirtschaftszweige Münsters wie Landwirtschaft, Handwerk und öffentliche Verwaltung profitieren hiervon. Dies trägt erheblich zur Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger und somit der Wirtschaftskraft der Stadt Münster bei.
Die im Gesundheitswesen beschäftigten Berufsgruppen sind die Garanten der hervorragenden gesundheitlichen Versorgung unserer Stadt, die in Deutschland ihres Gleichen sucht. Bei den medizinischen und gesundheitswissenschaftlichen Einrichtungen nimmt Münster in Nordrhein-Westfalen den unangefochtenen Spitzenplatz ein. Das macht Münster für alle im Gesundheitswesen Beschäftigten attraktiv. Hierdurch wird die Bedeutung Westfalens auf Landesebene gestärkt.
Gleichzeitig ist Münster wichtiger Sitz von Bildungseinrichtungen, Kammern sowie anderen Einrichtungen der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen und spielt dadurch eine landes- sowie bundespolitisch wichtige Rolle in der Gesundheitspolitik.
Doch dieser Spitzenplatz ist durch die bereits stattgefundene Abwanderung von Unternehmen, wissenschaftlichen und Verwaltungseinrichtungen gefährdet. Hinzu kommt der schädigende Einfluss der rot-grünen Landespolitik wie im Falle des CARE-Instituts.
Die CDU Münster wird sich auf allen politischen Ebenen dafür einsetzen, dass Münster auch weiterhin einen bundesweiten Spitzenplatz in der Gesundheitsbranche einnimmt und der Schwund an entsprechenden Einrichtungen gestoppt wird. Die CDU Münster wird auch zukünftig den Ausbau und die Ansiedelung von Unternehmen und Einrichtungen des Gesundheitswesens weiter fördern und unterstützen, indem günstige Bedingungen geschaffen werden.
Kommunale Gesundheitsangebote auf dem Gebiet der Prävention sowie der Gesundheitshilfe wollen wir beibehalten und stärken, insbesondere für Kinder, Jugendliche, Schwangere, ältere und psychisch kranke Menschen. Wir wollen, dass alle Bewohner von Münster, vor allem auch solche mit mangelnden Sprachkenntnissen, fehlendem Wissen oder familiären Problemen, über Zugangswege zur kommunalen Gesundheitsfürsorge verstärkt informiert werden.
Die Attraktivität Münsters hat einen Nachteil: hohe Mieten und Preise für Grundstücke, Wohnungen und Häuser. Wir wollen, dass sich insbesondere Familien und Menschen mit niedrigerem Einkommen den Wohnraum in Münster leisten können, den sie sich wünschen. Angesichts des Wachstums unserer Stadt, des demographischen Wandels und des Trends zu kleineren Haushalten brauchen wir dafür vor allem mehr Wohnungen. In den Stadtteilen und Vierteln achten wir auf eine gesunde Mischung. Ideologisch geprägte Wohnungspolitik lehnen wir ab. Unser Ziel ist die Absicherung des Wohnens in den Stadtteilen und der Innenstadt durch die Entwicklung bedarfsgerechter und bezahlbarer Angebotsstrukturen. Wir brauchen mehr sozialen Wohnungsbau. Möglichst verdichtetes Bauen mag zwar kurzfristig Probleme lösen, deckt den dringenden notwendigen Wohnungsbedarf aber bei weitem nicht ab. Durch die Nachverdichtung darf zudem der Charakter unserer lebenswerten Stadt nicht gefährdet werden. Wir unterstützen alle Wohnformen. Der schnellere Bau von Mehrfamilien- und Einfamilienhäusern trägt dazu bei, den Wohnungsmarkt insgesamt im Stadtgebiet zu entlasten. Ein größeres Angebot senkt die Preise für alle. Familien, älter werdende Menschen, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit besonderen Problemlagen brauchen die besondere Unterstützung auf dem Wohnungsmarkt. Daher sollen sie und ihre Anforderungen an das Wohnen in der Stadt besondere Beachtung finden.
Öffentlich geförderten Wohnraum schaffen wir in dem Umfang, der durch die von Bund und Land bereitgestellten Gelder möglich ist. Wir setzen uns dafür ein, dass in den neuen Wohnquartieren überschaubare Hauseinheiten entstehen, die nachbarschaftsfördernd wirken, damit die Wohnquartiere nachhaltig die gute Lebensqualität bieten, die Münster jetzt schon so attraktiv macht.
Auch in Münster wird es zunehmend für Familien, Menschen mit Behinderungen, soziale Problemgruppen etc. schwieriger, an bezahlbaren Wohnraum zu gelangen. Daher wird sich die CDU Münster für einen engagierten Ausbau des sozialen Wohnraums einsetzen. Dabei soll auf einen guten Wohnwert der Wohnungen ? auch im Sozialraum ? geachtet werden. Unser Ziel ist es, dass insgesamt mindestens 25 Prozent des neu entstehenden Wohnraums den Kriterien des sozialen Wohnungsbaus entsprechen. Im Zuge der konkreten Planungen sind allerdings die durchaus gegebenen unterschiedlichen Bedarfe in den einzelnen Stadtteilen und ? vierteln zu berücksichtigen.
Die CDU Münster setzte sich dafür ein, dass die zunehmend zu beobachtende Verdichtung von gewachsenen Stadtteilen durch Bebauung, etwa im Garten von bestehenden Gebäuden oder durch Errichtung von mehreren Eigentumswohnungen, anstelle bisher zu findender Bebauung mit Einfamilienhäusern kritisch überprüft wird. Statt Einzelprojekte voreilig zu genehmigen, sollen Gesamtkonzepte für die jeweiligen Wohngebiete erstellt werden. Wo dazu Bebauungspläne erforderlich sind, sollen diese vorgelegt werden. Dabei sollen mind. 30 % der neuen Wohnungen in diesen Gebieten barrierefrei sein und den Kriterien des sozialen Wohnungsbaus entsprechen.
Die CDU setzt sich dafür ein, dass bei allen künftigen Planungen der Aspekt der Barrierefreiheit entscheidend mit berücksichtigt werden muss. Nur so wird auch dem demographischen Wandel entsprechend Rechnung getragen.
Bedarfsgerechte Investitionen im Bestand schaffen eine permanente und wichtige Verbesserung der Lebensqualität für die unterschiedlichen Zielgruppen, die in einem Quartier leben und es prägen. Seien es junge Familien, die nicht wissen, wo sie ihren Kinderwagen, Fahrradanhänger o. ä. im Haus "parken" können, seien es Menschen mit Behinderung, die auf Hilfestellungen mechanischer oder technischer Art angewiesen sind, um ihre Wohnung verlassen und wieder in sie zurückkehren zu können (z. B. Treppenlifte etc.). Dazu gehört auch, den Zugang zu den Häusern den verschiedenen Lebenssituationen anzupassen und vorhandene physikalische Barrieren (Bordsteine etc.) abzubauen. Gleiches gilt natürlich auch für Nutzungseinschränkungen innerhalb der Wohnungen selbst, beispielsweise durch schmale Türen und schwer oder kaum nutzbare Badezimmer.
Für alle Gruppen ist eine entsprechende Weiterentwicklung nötig und hilfreich und steigert so auch den Wohnwert der Wohnungen. Damit steigt überdies die Identifikation mit dem Viertel, für das sich die Menschen - vielleicht unter anderen Umständen ? zum Wohnen entschieden haben. Denn mit einer Fortentwicklung der beschriebenen Art kann gewährleistet werden, dass die Bürgerinnen und Bürger über lange Zeiträume in ihren Vierteln verbleiben. Letzterer Wunsch kann gegebenenfalls sogar durch eine stadtviertelbezogene "Wohnungstauschbörse" realisiert/begleitet/unterstützt werden, durch die Wohnungssuchende ein ihren jeweils aktuellen Bedürfnissen entsprechendes Angebot erhalten, und zwar direkt in ihrem Viertel. Wir wollen daher bei Bauherren und Investoren dafür werben, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.
Ein sicheres und bezahlbares ?Dach über dem Kopf? ist ein wesentliches Grundbedürfnis für alle Menschen. Dies gilt besonders in einer wachsenden Stadt wie Münster. Es ist ein zentrales Ziel der CDU, in Münster bezahlbaren Wohnraum für alle hier bereits lebenden Bevölkerungsschichten sowie für die prognostizierten neuen Münsteranerinnen und Münsteraner zu schaffen.
Dies muss sozialverträglich, umwelt- und flächenschonend umgesetzt werden. Bei der Entwicklung neuer Wohngebiete ist deshalb folgende Reihenfolge unabdingbar: 1. Zunächst müssen Wohnflächen im Bestand entwickelt werden. Hierbei liegt ein Fokus auf den Konversionsflächen der ehemaligen militärischen Einrichtungen in Münster. Ein wichtiger Baustein ist dabei auch die Entwicklung nicht mehr benötigter Flächen der Deutschen Bahn, die die gesamte Stadt durchziehen. Hier könnte ein ganzer neuer Stadtteil, die ?Gartenstadt?, entstehen. Für die Schaffung von Wohnraum ist auch das bisherige Gelände der Oberfinanzdirektion an der Manfred- von-Richthofen-Straße geeignet. Dabei ist das historisch gewachsene Bild der Stadt jedoch mit Bedacht zu erhalten. Andere Maßnahmen wie Dachausbau, Aufstockungen bestehender Gebäude, höhere Geschosszahlen bei Neubauten und die Nutzung innerstädtischer Brachen müssen intensiv geprüft und unterstützt werden. Weil Verdichtungen Wohngebiete wesentlich verändern können, sollen Konzepte für besonders betroffene Quartiere erstellt werden und bei Bedarf entsprechende Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden. 2. Bei der Entwicklung neuer Wohngebiete müssen zunächst jene Stadteile bedacht werden, bei denen die Erschließung neuer Wohnquartiere bestehende Infrastruktureinrichtungen wie Schulen, Kitas und Einkaufsmöglichkeiten sichert. Münsters Stadtteile brauchen Raum für eine geordnete und nachhaltige Entwicklung. 3. Bei den aktuell erwarteten Bevölkerungszuwächsen Münsters werden diese Maßnahmen aber nicht ausreichen, um den notwendigen Wohnraum zu schaffen. Es wird notwendig sein, neue Flächen in unserem Stadtgebiet zu erschließen und zu entwickeln. Im Zusammenhang mit der Bauleitplanung werden wir künftig auch Baulandbevorratung in städtischer Regie betreiben Dies muss in enger Kooperation mit der münsterschen Landwirtschaft und flächenschonend umgesetzt werden.
Guter Wille in der Stadtplanung wird nicht ausreichen, um genügend Wohnraum für Münster zu schaffen. Münster braucht hier das Engagement aller Bürger/innen unserer Stadt, von Investoren/innen und den Eigentümern/innen. Deshalb ist zu überprüfen, mit welchen Förderprogrammen die Bereitschaft, Wohnraum zu schaffen, gefördert werden kann. Für Münster als Universitätsstadt ist es zudem wichtig, ausreichend Wohnraum für Studierende zu schaffen. Eine besondere Rolle kommt dabei auch unserer städtischen Wohnungsbaugesellschaft, der Wohn- und Stadtbau sowie dem münsterschen Projekt ?Wohnen für Hilfe? (Wohnform für Jung und Alt) zu.
Damit Arbeit, Bildung und Freizeit in Münster möglich sind, muss unsere Stadt mobil sein. Nur wenn die einzelnen Angebote erreichbar sind, können die verschiedenen Bereiche in unserer Stadt zu einem pulsierenden und lebendigen Gesamtbild miteinander verknüpft werden.
Wir stehen für eine Kombination aller zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel, die den Bedürfnissen der Verkehrsteilnehmer entspricht. Wir werden weder den Autoverkehr künstlich behindern noch die Förderung des Fahrradverkehrs vernachlässigen, da die Aspekte des Umweltschutzes und hier insbesondere der Belastungen mit Lärm und Abgasen elementarer Bestandteil unserer Verkehrspolitik bleiben. In der neuen Wahlperiode wird es vor allem darum gehen, die regionale und überregionale Verkehrsanbindung Münsters zu verbessern. Wir setzen uns gemeinsam mit unseren Parteifreunden im Münsterland für den Ausbau der Bundesstraßen in Richtung Westen (B 64n) und in Richtung Osten (B 67) sowie den Ausbau der BAB 1 zwischen Münster und Osnabrück und die Weiterführung der Umgehungsstraße (B51/B481n) mit adäquatem Lärmschutz ein. Es ist uns wichtig, dass es einen verbesserten Lärmschutz an der BAB 1 geben muss. Da Tempolimits den Hauptlärmverursacher LKW nicht tangieren, muss mehr in lärmmindernde Beläge und eine Verlängerung der Lärmschutzwände investiert werden. Seit Jahren klagen Anwohner in Mecklenbeck, Roxel, Gievenbeck, Nienberge und Sprakel über Lärm, der von der BAB 1 ausgeht, jetzt muss im Zuge des weiteren Ausbaus der Autobahn endlich etwas passieren. Die Notwendigkeit, dass dringend weitere Parkplätze für LKW und Busse geschaffen werden müssen, ist unbestritten. Erweiterungsmöglichkeiten müssen daher ernsthaft zunächst an bestehenden Parkplätzen zwischen dem Kreuz Lotte und dem Kamener Kreuz gesucht werden. Auch ist mit einer veränderten Planung zu prüfen, ob die Parkplätze an der Westseite (Rohrbusch) generell unten, also auf dem Niveau der BAB 1 bleiben können. Wertvolle Ackerflächen, die nur über eine Rampe ?oben? zu erreichen sind, dürfen nicht für die Schaffung von Parkplätzen vernichtet werden.
Außerdem setzen wir uns für den Ausbau der Bahnverbindung nach Süden (Münster-Lünen) ein.
Wir sind der Auffassung, dass der Flughafen Münster/Osnabrück ein wichtiger Standortfaktor für das gesamte Münsterland ist und halten an ihm fest. Wir sind uns bewusst, dass dies bedeuten kann, anfallende Defizite aus städtischen Mitteln auszugleichen.
Das bestehende ÖPNV-Angebot soll weiter optimiert werden. Für wenig ausgelastete Strecken müssen kostengünstigere, aber gleichzeitig kundenfreundliche Alternativen gefunden werden.
Wir setzen uns für eine Verlängerung des Nachtbusbetriebs für stark frequentierte Strecken unter der Woche ein.
Das Parkplatzangebot in der Innenstadt ist aufgrund unserer Politik in den vergangenen Jahren erweitert und verbessert worden. Wo möglich, soll es ausgebaut werden. Die Parkpalette Georgskommende wollen wir zunächst erhalten. Außerdem wollen wir das Carsharing fördern, z.B. indem weitere Carsharing- Parkplätze eingerichtet werden.
Das Verkehrsnetz einer Stadt gleicht dem Blutkreislauf eines Menschen. Alle lebensnotwendigen Güter werden hier verteilt. Deshalb ist die Erreichbarkeit unserer Stadt ein wesentlicher Punkt unserer Daseinsvorsorge. Münsters Arbeitsplätze, unsere Entwicklungschancen und unsere Wirtschaft hängen direkt von einer gesunden Verkehrsinfrastruktur ab. Dies gilt für alle Verkehrsträger. Der Anteil des Fahrradverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen liegt bei rekordverdächtigen 39 Prozent. Wir dürfen gleichwohl unsere Augen nicht davor verschließen, dass wir die Erreichbarkeit unserer Stadt, z.B. für die ca. 60.000 täglichen Einpendler und auch die Kunden unserer Geschäfte und Wirtschaftsunternehmen, sichern und erweitern müssen. Dies gilt auch für den motorisierten Individualverkehr (MIV) und den Flugverkehr.
Unsere Forderungen für eine in jeder Hinsicht nachhaltige Verkehrspolitik: In der deutschen Fahrradhauptstadt Münster liegt natürlich ein besonderer Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung des Radverkehres in unserer Stadt. Hier fordern wir die Schaffung von besonders ausgewiesen Strecken für Radfahrer und die Schaffung eines Fahrradparkhauses auf der Ostseite des Bahnhofes. Das Radwegenetz unserer Stadt ist stetig auszubauen und zu verbessern. Dazu gehört auch die Beleuchtung. Bürgerradwege sind ein probates wie bewährtes Mittel, um unser Radwegenetz bedarfsgerecht zu erweitern. Die Einrichtung von Fahrradschnellwegen unterstützen wir. Der Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals im Stadtgebiet bietet eine gute Möglichkeit für ein entsprechendes Pilotprojekt. Stillgelegte Bahntrassen sollten ebenfalls auf Realisierungsmöglichkeiten überprüft werden. Außerdem bietet es sich an, über Fahrradschnellwege überlastete Ortskerne, wie z.B. in Coerde, zu entlasten und den Fahrradverkehr sicherer zu machen, wenn andere Möglichkeiten wie Ortsumgehungen nicht realisierbar sind.
Im Bereich des ÖPNVs fordern wir:
Auch der MIV muss zukunftsorientiert weiterentwickelt werden. Hier halten wir folgende Maßnahmen für notwendig:
Der Flughafen FMO ist eine für die Region unverzichtbare internationale Verkehrsanbindung. Für den zunehmend international agierenden Mittelstand im Münsterland ist ein standortnahes Flughafenangebot unverzichtbar. Die CDU steht für eine Sicherung des FMO und dessen zukunftsorientierten Ausrichtung, die auch den Ausbau des ÖPNV von und zum FMO miteinschließt. Den Ausbau des Kanals als bedeutenden überregionalen Schifffahrtsweg begrüßen wir. Allerdings fordern wir eine zügige und die Bürger und Bürgerinnen möglichst wenig belastende Abwicklung der Baumaßnahme.
Münster ist Vorreiter beim Umwelt- und Klimaschutz. Zahlreiche Auszeichnungen belegen das. Den erfolgreichen Weg der vergangenen Jahre wollen wir weitergehen. Wir fördern umweltfreundlichen Verkehr, unterstützen erneuerbare Energien, engagieren uns für Energie- und Ressourceneffizienz. Als Christdemokraten setzen wir uns engagiert für die Bewahrung der Schöpfung ein. Als Konservative bemühen wir uns, nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. Doch wir tragen auch Verantwortung für den Wirtschaftsstandort Münster, für Arbeitsplätze und für den Erhalt der oberzentralen Funktion unserer Stadt. Für viele Unternehmen ist der große Anteil an Grünflächen bei ihren Standortentscheidungen ein Ausdruck von Lebensqualität. Erfolgreiche Wettbewerbsteilnahmen wie an der ?Entente Florale? (Goldmedaille auf europäischer Ebene) haben Münster als ?grüne Stadt? weithin bekannt gemacht.
Wir wissen: Da Münster bereits viel geleistet hat, sind weitere Fortschritte nur mit vergleichsweise hohem Aufwand zu erreichen. Wir müssen daher dort ansetzen, wo mit vertretbarem Aufwand die größten Verbesserungen und stärksten Effekte zu erreichen sind. Die energetische Sanierung von Altbauten ist daher vorrangiger voranzutreiben als die Errichtung von umstrittenen Windkraftanlagen. Wir setzen uns außerdem dafür ein, dass Münster in enger Zusammenarbeit und Arbeitsteilung mit dem Münsterland seinen Beitrag zur Energiewende leistet.
Außerdem: Der Erhalt und Schutz natürlicher Ressourcen steht oft im Konflikt mit dem Interesse, Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern oder attraktive Freizeitangebote zu ermöglichen. Wir sind dabei für einzelfallbezogene Abwägungen und eine grundsätzliche Kompromissbereitschaft.
Andere Parteien setzen in ihrer Umweltpolitik vor allem auf Symbolik sowie die Gängelung und Maßregelung der Bürger. Wir aber werden auch weiterhin eine Umweltpolitik mit Verstand und Augenmaß betreiben. Alle Maßnahmen werden auf Effektivität und Nachhaltigkeit geprüft. Öko-Symbolik nur um des politischen Effekts willen lehnen wir ab.
Im Bereich des Klimaschutzes hat Münster bereits sehr viel erreicht, dies zeigen auch die Auszeichnungen, die unsere Stadt in diesem Sektor erringen konnte. Wir dürfen uns aber auf diesen Erfolgen nicht ausruhen. Ein wesentlicher Bereich, in dem wir noch viel für den Klimaschutz erreichen können, ist der Bereich der Altbausanierung. Davon profitiert auch das örtliche Handwerk, und es werden neue Arbeitsplätze geschaffen. Hier soll das seiner Zeit von der CDU initiierte städtische Altbau-Förderprogramm weitergeführt und qualitativ ausgebaut werden. Auch innovative Ideen wie der Klimaschutz bei Klinkerbauten sollen weiter verfolgt werden. Im Bereich Verkehr haben für uns verkehrsvermeidende und damit klimaschonende Maßnahmen Vorrang. ÖPNV und Radverkehr müssen weiterentwickelt werden. Parksuchverkehre im MIV müssen durch geeignete Maßnahmen wie eine weitere Optimierung des Verkehrsleitsystems reduziert werden. Durch intelligente Verkehrsführung können weitere Energieeinsparungen generiert werden. Die Energieerzeugung aus regenerativen Energien soll in Münster sinnvoll und landschaftsverträglich weiter ausgebaut werden.
Neben den erfolgreichen Maßnahmen der Stadtverwaltung im Bereich des Umweltschutzes ist das Ehrenamt eine unverzichtbare Säule der Umweltpolitik in Münster. Wir wollen auch in Zukunft die ehrenamtliche Arbeit der Umweltverbände und die Naturschutzbemühungen der Landwirtschaft durch städtische Mittel fördern. Ein besonderer Schwerpunkt liegt für uns dabei in der Verbesserung der Gewässerqualität der münsterschen Fließgewässer und des Aasees. Hier sollen u.a. gemeinsame, freiwillige Maßnahmen mit der Landwirtschaft umgesetzt werden.
Besonderes Augenmerk werden wir zudem auf den Lärmschutz legen: Übermäßiger Lärm macht krank. Deswegen müssen wir bei zukünftigen Planungen auch auf die Lärmemissionen Acht geben.
Fast die Hälfte der Fläche unserer Stadt- und damit einzigartig unter den vergleichbaren Großstädten Deutschlands- wird landwirtschaftlich genutzt. Unsere Landwirte produzieren verbrauchernah qualitativ hochwertige Lebensmittel sowie nachwachsende Rohstoffe für die Industrie und für erneuerbare Energien.
Die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen sichert nachhaltig die Umwelt und ist prägend für die Kulturlandschaft Münsters, einem Markenzeichen unserer lebenswerten Stadt im Grünen.
Zur Sicherung dieser Funktionen brauchen wir eine wettbewerbsfähige starke Landwirtschaft, die den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist. Wir als CDU in Münster beabsichtigen, die dafür nötigen Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln bzw. gegebenenfalls zu schaffen.
Es gilt die unternehmerische Eigeninitiative der Bauern zu fördern und möglichst Freiwilligkeit vor Reglementierung walten zu lassen. So müssen auch die ökologischen Leistungen der Landwirtschaft anerkannt werden; sie kommen uns allen zugute.
Auch wollen wir Münster als Behördenstandort für die Landwirtschaft erhalten und entwickeln.
Der begrenzende Faktor für die Existenz und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftszweiges Landwirtschaft ist die Fläche. Die CDU in Münster ist sich dieser Problematik bewusst und wird sich in Zukunft für eine verantwortungsvolle und Flächen schonende Planung einsetzen.
Unsere hohe Wertschätzung für landwirtschaftlich genutzte Acker- und Grünlandfläche sowie deren Sicherung wollen wir auch der Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt vermitteln.
Die Landwirtschaft ist also nach wie vor ein wichtiger Faktor unserer Stadt. Sie ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und ein Garant für Natur und Landschaftsschutz. In einer Großstadt wie Münster steht die Landwirtschaft besonderen Herausforderungen gegenüber, denen eine nachhaltige Zukunftsplanung gerecht werden muss. Ein besonderes Problem für die münsterschen Landwirte besteht in dem zunehmenden Flächenverbrauch landwirtschaftlich genutzter Flächen zugunsten von Ausgleichsflächen, aber auch von städtebaulichen Entwicklungsflächen. Hier fordern wir einen behutsamen Umgang bei Nutzungsänderungen. Bei der Ausweisung von ökologischen Ausgleichsflächen soll die Qualität der Maßnahmen einen Vorrang vor der Quantität der Maßnahmen haben. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Sanierung unserer Fließgewässer. Freiwillige Leistungen der Landwirtschaft sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Umweltpolitik und sind entsprechend zu fördern. Weiterer Verbrauch von landwirtschaftlichen Flächen ist nicht vermeidbar, aber er stellt für uns nur die Ultima Ratio dar. Zunächst müssen andere Formen der Wohnraumentwicklung ausgeschöpft werden.
Die Münsteraner sind sportbegeistert. Die Sportvereine in unserer Stadt zählen 75.000 Mitglieder, Tausende treiben vereinsungebunden Sport. Sportveranstaltungen ziehen tausende von Besuchern aus dem ganzen Münsterland an. Sport ist nicht nur gesund, sondern erfüllt auch eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Er bietet Menschen verschiedenster Herkunft und unterschiedlichsten Alters eine gemeinsame Heimat und ist gerade für Jugendliche ein ideales Freizeitangebot.
Weil Sport so wichtig ist, sind wir gegen die Erteilung von fachfremdem Sportunterricht an Münsters Grundschulen, nur weil die rot-grüne Landesregierung nicht in der Lage ist, eine adäquate Fachlehrerversorgung sicherzustellen.
Wir fördern den Sport in all seinen Facetten. Sportausschuss und Sportamt arbeiten eng mit dem Stadtsportbund zusammen, der die städtischen Mittel für die Sportvereine verteilt. Weitere Sportanlagen bauen und sanieren wir im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten. Städtische Sportanlagen werden nach Möglichkeit von den sie nutzenden Sportvereinen betreut. Das entlastet die Stadtkasse und fördert die Eigenständigkeit der Vereine. Münsters Bäderlandschaft ist dank millionenschwerer Investitionen in den vergangenen Jahren gut aufgestellt. Die städtischen Frei- und Hallenbäder sind umfassend saniert und modernisiert worden. Die Besucherzahlen in den Hallenbädern sind seitdem deutlich angestiegen. Einen möglichen Investor für ein privat betriebenes Spaß-, Familien- oder Thermalbad würden wir bei der Standortsuche intensiv unterstützen.
Die CDU war die Partei, die von Anfang an, das Konzept eines Bürgerbades für Handorf immer unterstützt und gefördert hat. Dies wird auch für die Zukunft Maßstab des politischen Handelns der CDU sein, die sich auch in anderen Bereichen für die Stärkung des Ehrenamtes einsetzt. Im Zusammenhang mit der Verlagerung des Sportgeländes wird sich die CDU dafür einsetzen, finanzielle Möglichkeiten für die Sanierung des vorhandenen Hallenbades zu finden. In diesem Zusammenhang soll auch geprüft werden, ob eine Verlagerung des Gebäudes in die neue Sportanlage möglich ist. Die Trägerschaft des Hallenbades in ehrenamtlicher (privater) Hand ist im sechsten Jahr ein Erfolgsmodell. Unter der Bedingung der Bereitschaft des Bürgerbad-Vereins, auch in Zukunft das Bürgerbad zu betreiben, wird die CDU alle Möglichkeiten zum Erhalt bzw. Neubau des Hallenbades fördern und unterstützen. Wir unterstützen bewusst auch den Spitzensport, denn wir wissen: ohne Spitze keine Breite. Wir brauchen auch in Münster Vereine und Sportler, an denen sich andere messen wollen, und die für sie Vorbild sind. Deshalb setzen wir uns für gute Rahmenbedingungen beispielsweise für den SC Preußen Münster, den USC Münster und die LG Brillux, aber auch für die Reitsport-, Tanzsport- und Schwimmsportvereine ein, die zur nationalen Spitze zählen.
Wir sind uns bewusst, dass die Sportvereine vor großen Herausforderungen stehen: Der Trend zu Ganztagsschulen macht es den Vereinen schwer, geeignete Angebote für Kinder und Jugendliche zu machen. Wir fördern daher die Kooperation von Schulen und Vereinen. Wir sind zudem der Meinung, dass eine weitreichendere Kooperation mit dem Hochschulsport eine gute mittelfristige Lösung ist, um bestehende Kapazitäten auszulasten und zudem in Münster lebende Studierende noch stärker an Münster zu binden. Denn die Sportvereine sind für uns weiterhin das Herzstück des Münsteraner Sports. Sie bieten nicht nur gute Trainingsbedingungen und organisieren den Spielbetrieb, sondern sie bieten vielen Jugendlichen eine Heimat, helfen dabei, ausländische Mitbürger zu integrieren und sorgen auch über den Sport für vielfältige Angebote in den Stadtteilen. Sport ist nämlich nicht nur für jeden Einzelnen gesund und hält fit, sondern ist auch gut für unsere Gesellschaft. Konkret sind wir:
Münsters Kultur ist so wie die Stadt: bunt und vielfältig, modern und konservativ. Unsere Stadt ist nur knapp bei der Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas gescheitert. Die Bewerbung hat aber deutlich gemacht, über welch? reichhaltiges kulturelles Angebot unsere Stadt verfügt. Dabei ergänzen sich öffentliche Institutionen, freie Träger und Initiativen in hervorragender Art und Weise.
Mit dem Neubau des LWL-Landesmuseums ist unsere Stadt um einen kulturellen Höhepunkt reicher. Nach dem Picasso-Museum ist dieser innerhalb weniger Jahre der zweite Museumsneubau in Münster, während andernorts Museen geschlossen werden müssen.
Die städtischen Institutionen wie Stadttheater, Stadtmuseum, Stadtbücherei und Musikschule bilden gemeinsam mit den Institutionen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe den Kern des kulturellen Lebens in unserer Stadt. Sie werden ergänzt durch freie Träger, Vereine und Initiativen. Sie bereichern das kulturelle Leben Münsters und machen es so bunt und vielfältig. Die CDU steht seit jeher für die Förderung eines möglichst breiten Kulturangebots. Dabei heißt Förderung für uns nicht gleich Finanzierung. Es geht auch um Hilfen bei der Suche nach Räumlichkeiten oder Sponsoren oder um vielfältige ideelle Unterstützung.
Unser Ziel ist es, trotz aller Sparzwänge Münsters Kulturlandschaft zu erhalten und auch neue Initiativen zu ermöglichen. Die städtischen Institutionen werden von uns auf eine solide Finanzierungsgrundlage gestellt.
Wir wollen:
Konkret fordern wir:
Im Bereich der kulturellen Bildung fordern wir:
Die Weiterentwicklung des Gendergedankens ist das Bemühen um Verschiedenheit (Diversity), der Nutzung von Vielfalt und Unterschiedlichkeit. Diversity und Diversity Management gewinnen global immer mehr an Bedeutung. Vielfalt wird zum wesentlichen Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Doch allzu oft wird das Thema allein mit sozialen Aspekten verknüpft, mit Chancengleichheit, dem Vermeiden sozialer Diskriminierung, einem Arbeitsumfeld ohne Vorurteile, Respekt und Wertschätzung für andere Kulturen und Lebensstile. Das ist nicht falsch, aber Diversity ist mehr. Es bedeutet zum Beispiel die Verschiedenheit in Herkunft, Handeln und Denken zum Bestandteil der Personalstrategie und Organisationsentwicklung zu machen. Deshalb fordert die CDU die Verwaltung auf, das Prinzip der Verschiedenheit bei allen Personalentscheidungen und organisatorischen Maßnahmen zu berücksichtigen und sichtbar zu machen. Dies trägt der globalen und vielfältigen Gesellschaft, in der wir heute leben, Rechnung und hilft Rahmenbedingungen zu schaffen, von denen alle profitieren und unter denen sich Gesellschaft zu einer besseren entwickeln kann.
Dadurch ist eine parteiliche Arbeit für Frauen aber noch nicht verzichtbar. In Münster wird seit vielen Jahrzehnten eine sehr effektive Frauenförderung betrieben, die sich u. a. auszeichnet durch eine kontinuierliche finanzielle Unterstützung von Frauenprojekten und -initiativen. Die CDU wird sich für die Fortführung dieser erfolgreichen Förderpraxis einsetzen. Zudem wird die CDU die Umsetzung des Aktionsplans zur Realisierung der "Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern" forcieren.
Konkret setzt die CDU sich ein für:
Münster ist eine internationale Stadt. Hier leben Menschen aus vielen Nationen. Münster hat aber auch Verbindungen in alle Welt. Gerade die Universität sorgt für viel Internationalität in unserer Stadt. Wir begrüßen und fördern das sehr, weil die Menschen aus anderen Ländern unsere Stadt bereichern und bunter machen. Mit unseren Städtepartnerschaften leisten wir zudem einen Beitrag dazu, die Verbindungen zwischen unserem Land und anderen Ländern zu stärken. Wir verstehen unsere Städtepartnerschaften als kommunalen Beitrag zu einer erfolgreichen und friedensorientierten deutschen Außenpolitik, die die Lehren aus der deutschen Geschichte gezogen hat.
Unsere ambitionierte Flüchtlingspolitik wollen wir fortsetzen. Wer aus einem Heimatland flüchten muss und nach Münster kommt, wird angemessen untergebracht und betreut. Das dezentrale Unterbringungskonzept werden wir bedarfsgerecht umsetzen.
Die Kommunalwahlen 2009 haben zum ersten Mal dafür gesorgt, dass im Rat der Stadt Müns- ter nicht mehr eine feste Parteienkonstellation eine Koalition gebildet hat. Wir haben in den sich daraus ergebenden wechselnden Mehrheiten im Rat stets eine große Chance gesehen – die Kraft des besseren Arguments und der überzeugenden Inhalte hat dazu geführt, dass wir in den vergangenen Jahren die Kommunalpolitik in Münster ganz wesentlich prägen konnten. Wir haben unsere Wahlversprechen gehalten und uns im Rat zu jedem Zeitpunkt an der Sache und an dem orientiert, was wir vor der letzten Wahl in unserem Programm zugesagt haben. Als einzige Fraktion haben wir für alle fünf Haushalte der zurückliegenden Wahlperiode die politi- sche Mitverantwortung übernommen.
Heute steht Münster deutlich besser da als vor fünf Jahren – Münster ist sozialer, gerechter, innovativer und finanziell wieder deutlich stabiler geworden. Auf diesen Erfolg sind wir stolz. Wir haben für alle eine Menge erreichen können:
Wir haben seriös gewirtschaftet: Münster steht heute besser da als vor fünf Jahren. Mit einem soliden Mix an Aufgabenkritik, Ausgabekürzungen und Einnahmeverbesserungen haben wir den städtischen Haushalt auf Sanierungskurs gebracht, und damit haben wir Spielräume ge- schaffen, die wir nutzen konnten, um Münster sozialer und gerechter zu machen. Auf diesem Weg lohnt es sich weiterzugehen. Dafür treten wir an – mit einer guten Arbeitsbilanz und gu- ten Ideen für die Zukunft.
Wir wollen, dass Münster eine soziale und gerechte Stadt ist, die für alle Menschen lebenswert ist und ein hohes Maß an Lebensqualität ermöglicht. Im Vergleich zu anderen Städten in Nord- rhein-Westfalen geht es Münster sehr gut – wir haben eine geringere Arbeitslosigkeit, mehr Bildungs- und Freizeitangebote und mehr finanzielle Handlungsspielräume als andere ver- gleichbare Städte. In Münster lässt es sich gut leben. Wir wollen, dass das für alle Menschen in unserer Stadt gilt. Deswegen wollen wir mit unserer Politik dafür sorgen, dass alle, die auf Hil- fen angewiesen sind, diese auch erhalten, und wir wollen, dass Fehlentwicklungen korrigiert werden: Wohnen muss bezahlbar bleiben, Bildungsangebote müssen verbessert werden und das Netz der Unterstützung in sozialen Notlagen muss dichter werden. Mit unserer Politik wol- len wir ein soziales und lebenswertes Münster – in allen Lebenslagen, von Anfang an.
Folgende Forderungen stellen wir daher in den Mittelpunkt für die nächsten sechs Jahre bis 2020:
tige Vorsorge für die Zukunft
Finanzpolitik ist für uns kein Selbstzweck – aber solide Finanzen sind die Grundlage dafür, auch in Zukunft Gestaltungsmöglichkeiten zu haben und dafür sorgen zu können, dass Münster sozial und gerecht wird. Eine übermäßige Verschuldung schränkt die Gestaltungsmöglichkei- ten heute und für die Zukunft nachhaltig ein. Deswegen wollen wir auf unserem Weg der Sa- nierung des städtischen Haushalts weitergehen, damit Münster auch in Zukunft sozial, gerecht und lebenswert bleibt.
Wir werden daher weiter mit Augenmaß und sozialer Ausgewogenheit die Sanierung des Haushalts vorantreiben. Wir wollen am Ende der Wahlperiode des Rates, im Jahr 2020, einen dauerhaft und strukturell ausgeglichenen Haushalt erreicht haben. Dazu sind noch weitere Anstrengungen erforderlich. Auch weiterhin müssen städtische Ausgaben und Aufgaben kri- tisch überprüft werden, ob sie noch notwendig sind und inwieweit sie wirtschaftlicher erfolgen können. Insbesondere im Bereich der städtischen Beteiligungen und bei der Verwaltungsre- form sehen wir noch erhebliche Potenziale, ohne Einschränkungen im Service städtische Auf- gaben wirtschaftlicher wahrnehmen zu können. Darüber hinaus sind wir der Überzeugung, dass auch in der Kommunalpolitik gilt: Starke Schultern können mehr tragen als schwache. Deswegen wird auch in Zukunft eine Haushaltskonsolidierung nur möglich sein, wenn die Aus- gabe- und die Einnahmeseite angemessen berücksichtigt werden. Der in der letzten Wahlperi- ode eingeschlagene Weg, über moderate Einnahmeverbesserungen und über sozial verant- wortliche Einsparungen zum Ziel zu kommen, hat sich schon jetzt als erfolgreicher erwiesen als der frühere Weg einer schwarz-gelben Mehrheit, über harte Kürzungen im Sozialbereich eine Konsolidierung des Haushalts zu erreichen. Wir wollen diesen Weg daher konsequent fortset- zen. Unser Ziel ist es, den Haushalt ausgeglichen zu gestalten und bis zum Jahre 2020 auch den hohen Schuldenstand Münsters deutlich reduziert zu haben. 2014 zahlt Münster wieder Schul- den zurück – diesen Weg wollen wir konsequent fortsetzen. Die ersparten Zinsbelastungen werden uns neue Spielräume geben, um konsequent soziale und gerechte Politik in Münster umzusetzen.
Konkret haben für uns folgende Ansätze bei der städtischen Finanzpolitik grundlegende Be- deutung:
Wir werden auch in Zukunft alle notwendigen Anstrengungen unternehmen, um eine dauer- hafte Konsolidierung der städtischen Finanzen zu erreichen. Wir werden dabei aber nicht zu- lassen, dass städtische Infrastruktur dauerhaft abgebaut oder dass das soziale Netz unserer Stadt dünner wird. Wir werden die Aufgabe des Haushaltsausgleichs und der Schuldentilgung in der kommenden Wahlperiode konsequent angehen. Wir wissen dabei aber auch, dass wir stark von äußeren Faktoren abhängig sind. Wir fordern daher von Bund und Land,
Die städtische Finanzpolitik soll für alle transparent und nachvollziehbar sein. Wir wollen alle aktiv an der Haushaltspolitik beteiligen. Wir lehnen daher gescheiterte Schein-Beteiligungen wie das Projekt „Bürgerhaushalt“ ab und werden es nicht mehr fortführen. Wir werden es er- setzen durch eine Plattform, auf der nicht nur die Eckpunkte des Haushalts nachvollzogen, sondern auch eigene Anregungen direkt abgegeben werden können und die es allen Bevölke- rungsgruppen ermöglicht, sich zu beteiligen. Darüber hinaus werden wir in den Stadtbezirken offene Zukunftswerkstätten und regelmäßige Foren etablieren, in denen regelmäßig Ideen und Denkanstöße gesammelt werden. Entscheidend dabei ist, dass alle jederzeit auch nachvollzie- hen können, wie der aktuelle Bearbeitungsstand ist und was aus ihrer Idee geworden ist.
Alle unsere Forderungen sind solide gerechnet und wir haben konkrete Finanzierungsideen für alle Projekte, die wir in unserem Programm vorschlagen. Dabei gehen wir von den heute vor- liegenden Prognosen für die Haushaltsentwicklung in den nächsten Jahren aus. Wir können nicht ausschließen, dass sich deutliche Verbesserungen oder Verschlechterungen ergeben – durch Entscheidungen anderer politischer Ebenen oder durch eine Veränderung der konjunktu- rellen Lage. Wir gehen dennoch davon aus, dass wir alle unsere Vorschläge auch realisieren können, und wir haben vorsichtig gerechnet.
In der Politik für Kinder und Familien in Münster werden wir uns an zwei klaren Zielen orientie- ren: Chancengleichheit garantieren und Benachteiligungen ausgleichen. Und wir leisten vollen Einsatz für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir garantieren dafür, dass alle vom Tag der Geburt an die besten Angebote und Unterstützungen erhalten. Mit einer vorsor- genden Politik, die kein Kind zurücklässt, sorgen wir dafür, dass Benachteiligungen so frühzei- tig erkannt und ausgeglichen werden, dass alle ein selbstbestimmtes Leben führen können und optimal gefördert werden.
Wir sind froh über das städtische Programm der „Familienhebamme“, das Neugeborene und ihre Familien direkt nach der Geburt begleitet und so mit Rat und Tat zur Seite steht. So sind die städtischen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner vom ersten Tag an bekannt und niemand steht mit seinen Fragen und Sorgen allein da. Dieses Programm wollen wir weiter stärken und dabei insbesondere die Belange Alleinerziehender stark berücksichtigen und Hilfen ausbauen.
In den vergangenen Jahren haben wir im Rat einen rasanten Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren mit verantwortet, so dass Münster heute bei der Erfüllung des Rechts- anspruchs auf einen Betreuungsplatz gut da steht. Wir wollen garantieren, dass jedes Kind, das einen Platz braucht, auch in Wohnortnähe einen erhält. Zugleich wollen wir aber auch den dringend nötigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten. Wer in Münster ei- nen Kita- oder einen anderen Betreuungsplatz für das eigene Kind sucht, soll nicht lange auf Wartelisten stehen, sondern schnellst möglich einen Platz für das Kind finden. Und wir wollen mehr Transparenz bei der Kita-Platz-Suche erreichen. Das beinhaltet auch ein Online-Angebot für die Suche nach freien Plätzen. Zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf tragen auch flexiblere Betreuungszeiten bei. Diese wollen wir gerade in den Randzeiten stärker der Nachfrage der Familien anpassen. Unser Ziel ist es, kurzfristig in jedem Stadtbezirk eine KiTa mit Öffnungszeiten von sechs bis zwanzig Uhr zu etablieren. Darüber hinaus möchten wir alle KiTas bestmöglich unterstützen, die sich auf den Weg zu bedarfsgerechten Öffnungszeiten machen.
In Münster werden mehr Kinder geboren als im Landesschnitt. Der Ausbau des Kita-Angebots geht daher weiter. Wir wollen neben dem quantitativen Ausbau aber auch noch stärker die Qualität der Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder in den Blick nehmen. Dazu zählt für uns eine bestmögliche Unterstützung für Tagespflegepersonen und alle Kindertageseinrich- tungen in Münster – egal in welcher Trägerschaft sie sich befinden. Neben kontinuierlichen Fortbildungs- und Qualifizierungsangeboten setzen wir uns für faire Arbeitsbedingungen in den Bereichen Tagespflege und Kindertageseinrichtungen/KiTas und für verlässliche Standards in diesen Bereichen ein. Bei den immensen Energien, die die Stadt in den Ausbau der Angebote für die Unter-Dreijährigen steckt, dürfen selbstverständlich auch die Angebote für die größeren Kleinen nicht aus dem Blick geraten. Auch bei der Ü3-Betreuung wollen wir die Angebote den Bedarfen anpassen. Für den Übergang von der Kita in die Schule können wir uns zudem die Entwicklung innovativer Konzepte und Programme im Rahmen eines Modellprojekts vorstel- len. Ziel dieser Konzepte muss die Chancengleichheit bei den Übergängen in das Schulsystem sein. Ein zentraler Baustein dabei soll die Sprachförderung sein.
Kitas sind Orte frühkindlicher Bildung. Es ist daher wie bei allen Bildungsangeboten entschei- dend, dass es keine Zugangsbarrieren gibt. Wir haben in der vergangenen Ratsperiode den Ein- stieg in den beitragsfreien Kita-Besuch geschafft. Familien mit einem Jahreseinkommen unter 37.000 Euro zahlen in Münster keine Kita-Beiträge mehr. Unser Ziel ist die gebührenfreie Bil- dung. Allein als Kommune können wir dieses Ziel jedoch nicht erfüllen. Hier sind auch Land und Bund finanziell in der Verantwortung. Wir garantieren, dass der Kita-Besuch eines Kindes in Münster nicht am Geldbeutel der Eltern scheitern wird.
Daher wollen wir Kinderarmut in Münster weiter bekämpfen. Wir haben hierzu bereits ein Prä- ventionsprogramm in Höhe von 250.000 Euro aufgelegt. Dieses wollen wir fortschreiben und weiter ausbauen. Der Kampf gegen Kinderarmut ist eines unserer zentralen familienpoliti- schen Anliegen. Eltern sollen jede notwendige Unterstützung bekommen, die ihnen hilft, die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder zu tragen und ihr gerecht zu werden. Dazu zäh- len für uns unter anderem niedrigschwellige Bildungsangebote, Gesundheitsberatung und – erziehung sowie Hilfen bei der Förderung der sozialen und emotionalen Entwicklung eines Kindes. Wir setzen auf eine fallbezogene, individuelle Jugendhilfearbeit mit festen Ansprech- partnerinnen und Ansprechpartnern für die Familien. Dabei sollen die Angebote der verschie- denen städtischen Einrichtungen und freien Träger noch stärker Hand in Hand arbeiten. Eine bessere Zusammenarbeit von Kommunalem Sozialen Dienst, Jugendhilfe und Schulsozialarbeit betrachten wir als zentrale Aufgabe. Wir wollen auch bei diesen Angeboten auf die individuel- len Bedürfnisse von Mädchen, Jungen, Familien mit und ohne Migrationsvorgeschichte optimal eingehen können. Dazu wollen wir die Möglichkeiten des neu gegründeten Kommunalen In- tegrationszentrums mit seinem Schwerpunkt bei der pädagogischen Arbeit intensiv nutzen.
Bei der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist uns die Trägervielfalt sowie die thematische Breite der Angebote der Freizeitgestaltung, der Kultur, des Sports bis hin zu jugendspezifischen Bera- tungsangeboten, die die individuelle Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen unterstützen, wichtig. Angebote müssen sowohl den Interessen und Bedarfen von Mädchen und Jungen als auch von Kindern mit und ohne Migrationsvorgeschichte gerecht werden. Dar- über hinaus unterstützen wir Projekte für geschlechtersensibilisierende Arbeit.
In den vergangenen fünf Jahren hat sich Münsters Schullandschaft auch durch unsere Politik im Rat stärker verändert als jemals zuvor. Münster hat endlich die städtische Gesamtschule, auf die Schülerinnen, Schüler und Eltern viel zu lange warten mussten. Die Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Schulformen sind größer geworden und bieten so jeder Schülerin und jedem Schüler die für sie und ihn besten Bildungsmöglichkeiten. Anders als vielerorts führen wir in Münster keine Schulschließungsdebatten. Das Prinzip „Kurze Beine, kurze Wege“ ist für die allermeisten Schülerinnen und Schüler verwirklicht. Mit der neuen Sekundarschule in Roxel und dem Start des Schulversuchs Primus gibt es neben der Gesamtschule Münster-Mitte wei- tere Angebote, die längeres gemeinsames Lernen in Münster ermöglichen. Dass sich so bessere und gerechtere Bildungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler bieten, belegen viele Schulvergleichsstudien. Die Veränderung von Münsters Schullandschaft trägt aber auch klar dem Anmeldeverhalten und den von Schülerinnen, Schülern und Eltern deutlich artikulierten Wünschen nach einem vielfältigen Schulangebot mit optimalen individuellen Fördermöglich- keiten Rechnung. Die Wünsche von Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern werden auch weiterhin unsere Richtschnur für die Schulpolitik in Münster sein.
Wir führen keine abstrakten oder ideologischen Debatten über Schulformen oder Schulstand- orte. Unser Maßstab sind die Wünsche, Interessen und Bedarfe von Schülerinnen, Schülern und Eltern. An ihnen orientiert wollen wir auch zukünftig Münsters Schullandschaft bedarfsgerecht weiterentwickeln. Bei den Grundschulen wollen wir auch weiterhin ein wohnortnahes Schul- angebot stadtweit garantieren. Neuen Schulformen bei den weiterführenden Schulen stehen wir aufgeschlossen gegenüber. Wenn die Nachfrage nach ihnen gegeben ist, und wenn sich Schulen auf den Weg für Veränderungen machen, werden wir sie mit allen Mitteln unterstüt- zen. Wir wissen, dass in Münster die Nachfrage nach schulischen Angeboten, die längeres ge- meinsames Lernen ermöglichen, sehr groß ist. Wir haben daher bereits in der vergangenen Ratsperiode die Weichen für eine zweite städtische Gesamtschule gestellt. Wir wollen, dass sie zum Schuljahr 2015/16 im Ostviertel starten kann.
Gute Bildung braucht gute Lernbedingungen. Lange Zeit haben sich in Münsters Schulen Sanie- rungsbedarfe angestaut. In den vergangenen fünf Jahren konnten zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Zustands an Münsters Schulen stattfinden. Wir wollen die nötigen Sanie- rungen an Münsters Schulen weiter fortsetzen. Trotz angespannter Haushaltslage werden wir hier weiter investieren. Die Schulen müssen so ausgestattet sein, dass Schülerinnen und Schü- ler die besten Lernbedingungen vorfinden. Finanzmittel, die im Zuge der Veränderung von Münsters Schullandschaft in den vergangenen Jahren zum Beispiel durch das Auslaufen von Schulen und Grundstücksveräußerungen frei geworden sind, haben wir im Schulbereich für Bildungsinvestitionen belassen. Von diesem Kurs werden wir auch künftig nicht abweichen. Im Haushalt müssen mehr Mittel für Schulen und Bildungsinvestitionen bereit stehen. Wir sehen insgesamt einen Investitionsbedarf von mindestens 60 Millionen Euro in den nächsten sechs Jahren. Dieses Geld wollen wir in die Sanierung von Schulgebäuden und die zweite städtische Gesamtschule investieren.
Wir haben auf tiefe Einschnitte im Schul- und Bildungsbereich bei den vergangenen Konsoli- dierungsrunden verzichtet. Daran werden wir auch künftig bei unserer Haushaltspolitik fest- halten. Für uns ist klar: An der Bildung wird nicht gespart. Neben den nötigen Sanierungsmaß- nahmen in Münsters Schulen sehen wir zudem besonderen Bedarf bei der Verbesserung der Medienausstattung der Schulen. Hierzu wollen wir in der kommenden Ratsperiode ein Pro- gramm auflegen, das Münsters Schulen weiter zukunftsfähig macht. Darunter stellen wir uns ein Modellprojekt Laptopklassen, die Ausstattung aller Schulen mit WLAN sowie eine den Be- darfen der Schulen gerechte Neuausrichtung des Medienentwicklungsplans vor.
Wir wollen, um Benachteiligungen auszugleichen und allen die gleichen Chancen zu eröffnen, auch die Ausstattung der Schulen mit sozialpädagogischen Kräften und Schulsozialarbeiterin- nen und Schulsozialarbeitern verbessern. Münster braucht endlich klare Kriterien und ein be- darfsgerechtes Konzept für die Zuweisung von Stellen der Schulsozialarbeit an allen Schulfor- men. Der Bedarf ist von Schule zu Schule unterschiedlich. Dies wollen wir zukünftig stärker berücksichtigen. Wir unterstützen zudem die Arbeit der Schulpsychologie. Sie muss so ausge- stattet sein, dass sie die Nachfrage von Schülerinnen, Schülern, Schulen und Eltern tatsächlich bewältigen kann.
Wir wollen das Know-How der Hochschulen in der Wissenschaftsstadt Münster noch stärker für unsere Schulen nutzen. Die Schulen kooperieren in vielen Projekten mit den Hochschulen – das Spektrum reicht von den Forscherwerkstätten an Grundschulen bis hin zum Junior Studium an den weiterführenden Schulen. Diese Zusammenarbeit wollen wir weiter ausbauen.
Wir wollen auch der steigenden Nachfrage nach Angeboten des Ganztags gerecht werden und das Ganztagesangebot noch besser am Bedarf der Eltern ausrichten. Neben dem quantitativen Ausbau der Angebote des Offenen Ganztags wollen wir einen Schwerpunkt bei der qualitativen Entwicklung der Angebote setzen. Den Ganztag verstehen wir als vielfältiges Bildungsangebot. Hierzu zählen für uns die Kooperation der Schulen mit außerschulischen Einrichtungen sowie die Einbeziehung von Trägern der offenen Jugendarbeit. Diese wollen wir stärker als bisher in die Angebote des Offenen Ganztags einbeziehen. Wenn Schulen sich auf den Weg machen, Angebote im gebundenen Ganztag einzurichten, werden wir dies unterstützen.
Zusätzlich zur Qualitätsoffensive im Ganztag wollen wir an allen Schulformen Angebote für internationale Qualifikationen und Abschlüsse machen, die allen Schülerinnen und Schülern gebührenfrei zur Verfügung stehen. Und wir wollen ein städtisches, flächendeckendes und alle Schulformen umfassendes Konzept für die Übergänge von der Schule in den Beruf, in Ausbil- dungen oder das Studium in Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Kammern, Gewerkschaften und Hochschulen erarbeiten. Ausländische Schul- und Bildungsabschlüsse müssen zudem besser und einfacher anerkannt werden.
Die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen in den Schulen machen wir zudem zu einer zentralen Richtschnur bei der Gestaltung der städtischen Schul- und Bildungsangebote. Dabei berücksichtigen wir auch die unterschiedlichen Bedarfe von Mädchen und Jungen und Migrantinnen und Migranten. Münster ist eine Stadt der Bildung, aber dennoch ist die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Abschluss in Münster erschreckend hoch. Wir setzen uns das Ziel, diese Zahl deutlich und dauerhaft zu reduzieren und werden hierzu in der kommenden Ratsperiode besondere Anstrengungen unternehmen.
Wir verstehen Schulen nicht nur als Orte der Vermittlung von Lehrplanwissen, sondern auch als Orte, die Kinder und Jugendliche auf ein selbstständiges und eigenverantwortliches Leben vor- bereiten. Dazu wollen wir ins Münsters Schulen die nötigen Angebote machen. Angebote wie das Programm „Fit for life“ der Verbraucherberatungsstelle wollen wir künftig an allen Schulen und Schulformen anbieten. Bei der Gesundheitsförderung wollen wir ein stadtweites Konzept entwickeln, das insbesondere den Aspekt der gesunden Ernährung aufgreift. Gesundes Essen soll aber nicht nur auf dem Lehrplan stehen, sondern auch tatsächlich in den Schulmensen auf die Teller kommen. Das werden wir durch verbindliche Qualitätsvorgaben sicherstellen.
Inklusion, das gemeinsame Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne besondere Förderbedarfe an allgemeinbildenden Schulen, wird eine der zentralen Zukunftsaufgaben bei der Entwicklung von Münsters Schullandschaft in den nächsten Jahren sein. Hierbei geht es darum, die Angebote in Münster den schulrechtlichen Anforderungen des Landes gerecht zu gestalten. Ohne finanzielle Unterstützung des Landes wird diese Aufgabe für die Kommune allein nicht zu schaffen sein. Dennoch wollen wir hierbei auch in Münster in den kommenden Jahren weiter vorankommen. Dabei ist es uns wichtig, alle Beteiligten in die Planungen und konzeptionellen Überlegungen einzubeziehen. Für ein Gelingen von Inklusion sind Jugendhilfe und das Gesundheitssystem wichtige Kooperationspartner für Schule. Ein konsequentes Zu- sammenwirken aller drei Systeme werden wir unterstützen. Zudem wollen wir, dass auch bei einer Veränderung der Förderschulangebote in Münster die derzeitige Angebotsqualität erhal- ten bleibt. Und wir nehmen den Wunsch der Schülerinnen, Schüler und Eltern nach Wahlmög- lichkeiten bei den schulischen Angeboten ernst. Jedes Kind soll einen Platz an der Schule seiner Wahl erhalten. Unser Hauptkriterium ist die optimale Förderung jedes einzelnen Kindes.
Wir wollen daher Mitsprache- und Mitentscheidungsmöglichkeiten von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Schulen bei der städtischen Schulentwicklung durch eine städtische Bil- dungskonferenz stärken. Zudem wollen wir den Jugendrat in Münster stärker bei den wichti- gen kommunalpolitischen Diskussionen zu Wort kommen lassen, die Jugendliche in unserer Stadt betreffen. Wir wollen das Profil des Jugendrats schärfen und seine Anregungen für unse- re Politik aufgreifen, die Mitwirkungsmöglichkeiten in den städtischen Gremien stärken und so eine Mitsprache auf Augenhöhe ermöglichen. Dafür muss im Jugendamt auch die pädagogi- sche Begleitung des Jugendrates personell sichergestellt sein. Ebenso laden wir die Bezirks- schülerinnen- und -schülervertretung zur Mitsprache bei städtischen Entscheidungen ein. Ent- scheidungen, die Schülerinnen, Schüler und Jugendliche in den unterschiedlichen Bereichen betreffen, wollen wir nicht über ihre Köpfe hinweg treffen. Aber auch darüber hinaus wollen wir niedrigschwellige und an den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen ausgerichtete Beteiligungsmöglichkeiten schaffen, die nicht nur die Mitsprache im Rahmen der Mitwirkungs- rechte ermöglichen, sondern auch tatsächlich mitbestimmend für die Entscheidungen sind. Eine stärkere Beteiligung auch in den Stadtteilen ist uns wichtig wie z.B. die Ausweitung von Freizeitangeboten, die von Jugendlichen selbst gestaltet werden. Dadurch wollen wir einen möglichst großen Teil der Kinder und Jugendlichen erreichen, um so auch die bestehende un- terschiedliche Verteilung von Beteiligungschancen abzumildern.
Die Hochschulen in Münster prägen durch ihre Funktion als Arbeitgeberinnen und aufgrund der zahlreichen Studierenden das Bild der Stadt enorm. Die Attraktivität des Hochschulstand- orts Münster besitzt überregionale und internationale Strahlkraft, die viele ausländische Stu- dierende und Lehrende anzieht.
Münsters Wohnungsmarkt ist durch die Vielzahl an Studierenden vor besondere Herausforde- rungen gestellt. Bezahlbarer und innenstadtnaher Wohnraum muss für alle geschaffen wer- den, egal wie lange sie in Münster leben. Neue Wohnungsinitiativen müssen unterstützt wer- den. Alteingesessene und Neuzugezogene egal welcher Herkunft sollen unproblematisch den für sie passenden Wohnraum finden.
Studierende und Hochschulbeschäftigte wohnen über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Eine bessere Taktung der Buslinien stärkte ihre Möglichkeit, am Leben in den Innenstadt teilzuha- ben.
Wir wollen die kulturelle Aktivität von Studierenden fördern und einen niedrigschwelligen Zu- gang zu den Kulturangeboten Münsters schaffen. Deswegen streben wir die Einführung eines Kultursemestertickets an. Außerdem setzen wir uns aktiv für die Attraktivität der Freizeitmög- lichkeiten von jungen Leuten ein und werden weiterhin alternative Kulturzentren und Initiati- ven unterstützen.
Wir wollen den Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in unserer Stadt ausbauen und Synergieeffekte nutzen. Die Wissenschaft ist einer der Motoren des Wirtschaftsstandorts Münster. Für die Wirtschaft in Münster bieten die hervorragenden Ausbildungsbedingungen eine ausgezeichnete Grundlage. Wir wollen die Absolventinnen und Absolventen der Hoch- schulen unterstützen, den Start ins Arbeitsleben in Münster zu machen und somit das Leben in unserer Stadt durch ihr vielfältiges Wissen zu bereichern.
Bildungsangebote machen in Münster nicht nur die zahlreichen Schulen verschiedener Schul- formen, sondern auch außerschulische Institutionen und Einrichtungen wie z.B. die Musikschu- len. Wir sind froh über das reichhaltige Angebot, das die Westfälische Schule für Musik sowie die vier Stadtteilmusikschulen in Vereinsform sicherstellen. Diese Angebotsvielfalt wollen wir weiter erhalten. Wir wissen, dass die Angebote der Musikschulen nicht für alle Familien in Münster erschwinglich sind. Daher haben wir im Rat bereits für die Berücksichtigung des von uns wieder eingeführten Münster-Passes bei der Westfälischen Schule für Musik gesorgt. Dies gilt es nun auch bei den Angeboten der weiteren Musikschulen sicherzustellen.
Wir sind zudem stolz, dass es uns gelungen ist, in der zurückliegenden Ratsperiode mit der Go- Card ein Schülerinnen- und Schülerticket in Münster zu etablieren, das Schülerinnen und Schü- lern einen sicheren Schulweg mit dem öffentlichen Personennahverkehr ermöglicht, gleichzei- tig aber auch die Mobilität junger Münsteranerinnen und Münsteraner in der Freizeit erhöht. Wir garantieren für die Beibehaltung dieses kostengünstigen Angebots und setzen uns das Ziel, das Angebot der GoCard in der kommenden Ratsperiode weiter auszubauen. Wir wollen die Möglichkeiten schaffen, dass auch sich in der Ausbildung Befindende dieses Angebot kos- tengünstig nutzen können und zudem eine sinnvolle Erweiterung des Geltungsbereichs des Tickets ermöglichen.
Lernen endet nicht mit dem Abschluss der Schule, der Ausbildung oder des Studiums. Die zent- rale städtische Weiterbildungsinstitution ist die Volkshochschule. Wir haben in den vergange- nen Jahren dazu beigetragen, dass auch sie als zentrale Bildungseinrichtung von Sparrunden verschont geblieben ist. Wir haben zudem die Weichen für eine moderne, zeitgemäße und den Ansprüchen der Weiterbildung angemessene innenstadtnahe Unterbringung der VHS gestellt. Hier gilt es nun die nötigen Entscheidungen zu treffen und schnell an die Realisierung zu ge- hen. Wir verfolgen weiterhin das Ziel, auch andere städtische Bildungseinrichtungen wie die Westfälische Schule für Musik und die Schulpsychologie im Rahmen sinnvoller Planungen ge- meinsam mit der VHS in einem modernen Haus der Bildung unterzubringen, um so bessere Bedingungen für alle zu schaffen. Als Standort für ein solches Haus kommt für uns der Hörs- terparkplatz in Frage. Wir haben zudem in der letzten Ratsperiode klar gemacht, dass die VHS für uns die Bildungsinstitution in Münster ist, die Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebo- te für alle Zielgruppen in der Stadt macht. Gerade die Entwicklung innovativer Qualifizierungs- projekte ist nach unserer Auffassung ein wichtiger Beitrag dazu. Wir werden die Angebotsviel- falt der VHS erhalten und ausbauen. Zu einer bewussten Entwicklung der Weiterbildungsan- gebote zählt für uns auch eine klare städtische Zielsteuerung. Diese wollen wir über die Einfüh- rung einer städtischen Weiterbildungsberichterstattung ermöglichen.
In Münster herrscht Wohnungsnot. Die Lage auf dem freien Wohnungsmarkt in Münster ist dramatisch. Mieten und Grundstückspreise sind in den letzten Jahren so rasant gestiegen, dass viele Menschen keine bezahlbare Wohnung in Münster mehr finden. Es wird zwar gebaut, aber fast nur für Reiche. Investoren benutzen Münster zur maximalen Profiterzielung, während Menschen mit geringem Einkommen, Familien mit Kindern, Alleinerziehende usw. zusehen, wie teure Stadtvillen wie Pilze aus dem Boden schießen. Menschen mit geringem und inzwi- schen auch zunehmend auch mittlerem Einkommen haben dem freien Wohnungsmarkt keine Chance, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Das wollen und müssen wir ändern. Wir wollen, dass jede und jeder in Münster eine Wohnung findet, die er oder sie bezahlen kann.
Dabei gehen wir von folgenden Grundsätzen aus:
Damit Münster auch angesichts des großen Drucks, neue Wohnungen zu schaffen, eine le- benswerte Stadt bleibt, in der es weiter viele Grün- und Erholungsflächen gibt, ist grundsätz- lich die Innenentwicklung und das Recycling von Brachflächen gegenüber der Neuversiegelung zu bevorzugen. Wir wollen gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern einen neuen Müns- ter-Konsens erarbeiten, in dem wir uns über die Fragen von Nachverdichtungen, urbanere Wohnformen und die Höhenentwicklung von Wohngebäuden neu verständigen. Angesichts der auch perspektivisch weiter wachsenden Bevölkerungszahlen in Münster werden wir aber nicht nur über Nachverdichtung neue Flächen für Wohnraum schaffen können. Wir sprechen uns daher auch für die Ausweisung neuer Baugebiete aus. Dabei haben wir nicht nur die Au- ßenstadtteile im Blick, sondern vor allem auch Gebiete im Umfeld der großen Verkehrsachsen in unserer Stadt, die in die Stadtteile führen. Hier gibt es im Umfeld der Innenstadt noch Poten- ziale, wo entlang vorhandener Infrastruktur neue Wohnmöglichkeiten geschaffen werden können.
Wenn Menschen älter werden, ändern sich die Bedürfnisse. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, braucht man nicht mehr so viel Platz. Andererseits möchten viele Menschen oft nicht aus dem Viertel wegziehen. Wir werden darum gemeinsam mit den großen Wohnungsgesellschaf- ten und -genossenschaften Modellprojekte entwickeln, die in bestehenden Quartieren neue, barrierefreie und für alle Einkommensgruppen bezahlbare Wohnungen schaffen und Bera- tungs- und Vermittlungsarbeit leisten, um, wenn der Wunsch besteht, Möglichkeiten zu schaf- fen, die gegebenenfalls für die Bedarfe im Alter zu groß gewordene Wohnung zu verlassen und gleichzeitig im Viertel wohnen bleiben zu können. Auch neue Wohnformen und Initiativen wie generationenübergreifendes Wohnen wollen wir unterstützen. Wir wollen diese Maßnahmen flankieren mit einer seniorengerechten Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur und dem Erhalt von Nahversorgungsangeboten in den Standquartieren. Fußläufiges Einkaufen ist gera- de für mobilitätsbeschränkte Seniorinnen und Senioren besonders wichtig.
Preisgünstiger Wohnraum entsteht nicht von selbst. Wir werden deshalb das städtische Woh- nungsunternehmen Wohn+Stadtbau stärken. Statt Vorgaben zu erhöhten Gewinn- ausschüttungen zu machen, wollen wir, dass die Wohn+Stadtbau noch stärker in die Schaffung von neuem, bezahlbaren Wohnraum investiert. Wir wollen zudem kritisch überprüfen, ob die Wohn- und Stadtbau über eine ausreichende Eigenkapitalausstattung verfügt, um die an sie gerichteten wohnungspolitischen Aufgaben zu erfüllen. Sollte dies nicht mehr ausreichend der Fall sein, werden wir entsprechend haushaltspolitisch gegensteuern und damit dafür garantie- ren, dass der Gesellschaft die Finanzmittel zur Verfügung stehen, die sie zur Schaffung preis- werten Wohnraums in Münster benötigt. Genossenschaften, die sich für preisgünstigen Wohn- raum engagieren, sollen die Unterstützung der Stadt erhalten. Wo sich neue Genossenschaften zu diesem Zweck gründen, sollen sie von der Stadt die nötige Beratung und Förderung erhal- ten. Wir wollen einen Fonds für bezahlbares Wohnen in Münster gründen. Wer Geld für einen guten Zweck anlegen möchte, kann in diesen Fonds investieren. Mit den Mitteln werden dann neue Wohnungen errichtet, die preisgünstig sind und zugleich eine akzeptable Verzinsung bieten.
Viele Menschen möchten gerne zentral wohnen. Das muss aber nicht immer die Innenstadt sein. Münster hat viele attraktive Stadtteile. Wir wollen auch dort nach Möglichkeiten für neue Wohngebiete suchen. Und wir werden die Stadtteilzentren stärken, für die nötige Infrastruktur und eine gute Verkehrsanbindung, insbesondere mit dem Fahrrad und dem öffentlichen Nah- verkehr, sorgen. Wir wollen keine Ghettobildung, sondern vielfältige Stadtviertel – für Jung und Alt, für Alleinstehende und für Familien, für Menschen, die gut verdienen, und Menschen mit geringen Einkommen, für alt eingesessene wie für Zugezogene und Migrantinnen und Migranten. Dazu gehört auch, dass wir Flüchtlingen, die in Münster Schutz suchen, ein gutes Zuhause bieten.
Vor allem das Hafenviertel verändert sich rasant. Wir haben – auch gegen Widerstände – durchgesetzt, dass ein Hafenforum durchgeführt wurde, um möglichst viele Menschen an der Planung zu beteiligen. Wir werden dafür sorgen, dass viele Anregungen und Wünsche aus dem Hafen-Forum realisiert werden und damit die Veränderungen keine negativen Folgen haben. So haben wir schon jetzt in der Planung das Einzelhandelsvorhaben auf ein verträgliches Maß eingedämmt, und wir werden bei der Bebauung der ehemaligen OSMO-Flächen dafür Sorge tragen, dass die Hallen teilweise erhalten bleiben, dass bei dem Wohn-Projekt auf dem Hallen- gelände verbindliche Quoten für geförderten Wohnungsbau realisiert werden und eine vielfäl- tige Architektur gesichert wird. Wir setzen uns für eine deutliche Überarbeitung der bisherigen Planungen ein, und wir werden insbesondere dafür Sorge tragen, dass für das Viertel ein Ver- kehrskonzept umgesetzt wird, das einen Verkehrskollaps verhindert.
Arbeit und ausreichende Qualifikation für alle, angemessener Wohlstand, soziale Sicherheit und eine auf Nachhaltigkeit gründende Lebensqualität sind für uns die wichtigsten Anliegen. Zu einer lebenswerten Stadt gehören gute Beschäftigungs- und Erwerbsmöglichkeiten für alle Menschen. Die Schaffung und der Erhalt von Arbeitsplätzen hat daher oberste Priorität. Dies hängt zu einem großen Teil von der Wirtschaft, von der Leistungsfähigkeit der Unterneh- men und öffentlichen Einrichtungen in unserer Stadt ab. Daher wollen wir das Wirtschaftsge- schehen aktiv begleiten und neue Impulse setzen, um so den Wirtschaftsstandort Münster weiter zu entwickeln. Wir schaffen und sichern hervorragende Rahmenbedingungen, und wir fördern Möglichkeiten für den Erhalt vorhandener und die Ansiedlung neuer Unternehmen und Arbeitsplätze. Dabei steht unsere wirtschaftliche Strategie in Einklang mit der Struktur unserer Stadt und Region.
In unserer Wirtschaftspolitik hat die Förderung und Unterstützung ansässiger Unternehmen Vorrang vor der Ansiedlung neuer. Wir sehen in den kommenden Jahren folgende Notwendig- keiten für eine aktive Politik für den Wirtschaftsstandort und zukunftsfähige Arbeitsplätze:
Mit ihrem großen Einzugsgebiet ist Münsters Innenstadt Zugpferd des Einzelhandels und zu- gleich wichtiger Magnet für den Tourismus. Wir werden uns weiterhin für eine ausgewogene Entwicklung in der Stadtmitte einsetzen, eine Mischung aus inhabergeführten Geschäften, großen Kaufhäusern und Filialbetrieben. Nach den großen Flächenzuwächsen der Vergangen- heit, durch den anhaltenden Trend zu Großbetriebsformen und durch die deutlichen Verschie- bungen zugunsten des Internets im Einzelhandel wird es in der Innenstadt zukünftig darum gehen, auf dem erreichten Niveau eine Sicherung des Bestandes zu erreichen. Für die Entwick- lung der Stadtteile halten wir eine wohnortnahe Versorgung mit guten und passenden Ein- kaufsmöglichkeiten für wichtig. Dabei setzen wir auf die Stärkung vorhandener Zentren – vor- rangig in den Ortskernen – und sprechen uns gegen die Ansiedlung von neuen Einkaufszentren aus, die gewachsene und funktionierende Angebote in den Stadtteilen gefährden oder reine Wohngebiete stören. Die Citylage sowie die Stadtteile sind als Arbeits-, Lebens- und Wohn- raum wieder zu entdecken. Ein gezieltes Stadtteilmanagement kann einen nachhaltigen Bei- trag zur Belebung von Zentren und der Einzelhandelslandschaft leisten. Mit einer stadtteilori- entierten Wirtschaftsförderung, mit Beratungs- und Unterstützungsangeboten für klein- und mittelständische Einzelhandelsbetriebe sowie Betriebe des Versorgungshandwerkes können Versorgungsengpässe in den Stadtteilen behoben werden. In der Innenstadt und in den Stadt- teilzentren wollen wir bis 2020 ein flächendeckendes öffentliches WLAN-Netz realisieren. Die Breitband-Internetanbindung wollen wir systematisch verbessern. Darin sehen wir auch ent- scheidende Schritte für eine zukunftsfähige Wirtschaftsentwicklung.
Menschen
Integration in den Arbeitsmarkt ist für die Menschen Voraussetzung für Teilhabe, Selbstbe- stimmung und Anerkennung. Der erzwungene Ausschluss von Erwerbsarbeit bedeutet deshalb Ausschluss von Teilhabechancen in unserer Gesellschaft. Wir werden uns daher niemals mit verbreiteter Arbeitslosigkeit oder gar Langzeitarbeitslosigkeit abfinden. Wir haben in der zurückliegenden Wahlperiode im Rat entschieden, die Betreuung für diejeni- gen, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II beziehen, in kommunaler Verantwortung selbst zu übernehmen. Damit ist eine aktive kommunale Arbeitsmarktpolitik wieder möglich geworden. Die Zusammenarbeit zwischen den städtischen Ämtern und dem Jobcenter und der Agentur für Arbeit soll intensiviert und verstetigt werden. Aktuelles Beispiel hierfür ist die Ko- operation bei der Etablierung der Landesinitiative Schule – Beruf des Landes NRW „Kein Ab- schluss ohne Anschluss“, zum Übergang in das Berufsleben. Wir halten die aktive Betreuung von Menschen an den Schnittstellen von Schulen zum Beruf für eine zentrale Aufgabe, um Ar- beitslosigkeit gar nicht erst entstehen zu lassen. Wir wollen, dass in Münster niemand ohne Ausbildungsplatz bleibt. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir eine neu organisierte Ausbil- dungsplatzinitiative starten, in der Stadt, Wirtschaft, Kammern und Gewerkschaften gemein- sam Verantwortung für ausreichende und gute Ausbildungsplätze in Münster übernehmen. Hierbei wollen wir endlich zu verbindlichen Vereinbarungen und Zielsetzungen der Beteiligten kommen.
tigungssektor
Wir haben uns für die Aufgaben einer Optionskommune entschieden, weil wir alle uns zur Ver- fügung stehenden Möglichkeiten nutzen wollen, die Zahl von Langzeitarbeitslosen in unserer Stadt zu reduzieren. Es geht uns dabei vorrangig um Beschäftigung auf dem ersten Arbeits- markt. Ein nicht unerheblicher Teil von Langzeitarbeitslosen mit mehrfachen Vermittlungs- hemmnissen hat aber derzeit geringe Chancen auf Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt. Wir dürfen diese Menschen nicht zurücklassen oder abschreiben. Deshalb werden wir in der kom- menden Wahlperiode unter Beteiligung des Bundes über Mittel des Jobcenters einen öffentlich geförderten Beschäftigungssektor mit Angeboten sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung schaffen, der auch durch den Transfer von passiven in aktive Leistungen finanziert wird. Dabei wollen wir, dass eine adäquate sozialpädagogische Begleitung sowie Qualifizierungsmaßnah- men Bestandteile dieses Angebots sind. Wir wollen mit diesem sozialen Arbeitsmarkt dafür sorgen, dass die trotz einer insgesamt verbesserten Beschäftigungssituation weiter hohe So- ckel- und Langzeitarbeitslosigkeit reduziert wird. Im Mittelpunkt steht dabei die individuelle Förderung von Stärken und Kompetenzen. Mit einem entsprechenden Einsatz von Mitteln der Stadt und des Bundes wollen wir dafür sorgen, die Betroffenen allmählich wieder an den ers- ten Arbeitsmarkt heranzuführen.
Das Jobcenter soll sich weiter zu einem Dienstleistungsunternehmen entwickeln, in dem die Interessen der Kundinnen und Kunden im Mittelpunkt stehen und nicht die Sanktionierung. Sanktionierungen sollen im Rahmen eines strukturierten Planes nur dann erfolgen, wenn sie für die Erreichung eines bestimmten Zieles unabdingbar sind – und nicht als behördlicher Au- tomatismus. Das Ziel der bestmöglichen Förderung der Kundinnen und Kunden muss im Vor- dergrund eines neuen Qualitätsmanagementsystems stehen. Qualifizierung und Weiterbil- dung über den gesamten Verlauf des Erwerbslebens sind zentral für den Erhalt der individuel- len Beschäftigungsfähigkeit. Die Weiterbildungsangebote müssen daher ebenfalls auf ihre Wirkung hin untersucht und dementsprechend eingerichtet werden. Hierfür werden alle zur Verfügung stehenden Finanzierungsmöglichkeiten auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene aktiv genutzt.
Es muss sichergestellt werden, dass niemand auf einen Arbeitsplatz unterhalb der ortsüblichen Entlohnung verwiesen wird. Die Vermittlung an Zeitarbeitsfirmen darf sich für die Kundinnen und Kunden des Jobcenters nicht einseitig negativ auswirken. Im Umgang mit verschiedenen Zielgruppen werden spezifische Konzepte entwickelt, die die Effizienz und Passgenauigkeit der Angebote sicherstellen. Im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit wird der Bereich der aufsuchen- den Jugendsozialarbeit vor Ort verstärkt, für den Bereich Münster Nord eine weitere Erwerbslo- senberatungsstelle eingerichtet.
Frauen nach der Familienpause und insbesondere Alleinerziehende wollen wir mit gezielten Beratungsangeboten unterstützen. Durch ein gutes Betreuungsangebot wirken wir außerdem auf eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf hin. Wir werden weiterhin ein hohes Au- genmerk auf die Situation von älteren Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen richten. Arbeits- marktpolitik muss dazu beitragen, dass Arbeitslosigkeit schon im Ansatz verhindert wird. Ein hohes Niveau der Mittel für aktive Arbeitsförderung ist unerlässlich, um verfestigte Langzeit- arbeitslosigkeit aufzubrechen. Arbeit zu fördern, statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren, bleibt ein zentrales Ziel.
Wir wollen, dass die vielen Menschen mit ausländischen Berufs- und Hochschulabschlüssen nicht mehr unterhalb ihres Qualifikationsniveaus arbeiten bzw. als ungelernt gelten müssen. Das 2012 verabschiedete Anerkennungsgesetz für ausländische Abschlüsse konnte die Erwar- tung einer Trendwende in der restriktiven Anerkennungspraxis in keiner Weise erfüllen. Des- halb ist es erforderlich, die Anerkennungsverfahren zu beschleunigen, die persönliche Beratung von Betroffenen sicherzustellen und anfallende Gebühren oder Kosten für Anpassungsmaß- nahmen auf einem sozial verträglichen Niveau zu halten. Nicht nur die Betroffenen selbst pro- fitieren von einer konsequenteren Anerkennung ihrer Bildungsabschlüsse, auch für unsere Wirtschaft ist dies in Zeiten eines Fachkräftemangels von hoher Wichtigkeit. Wir wollen die Beratungsarbeit der Stadt Münster in diesem Bereich intensivieren.
Wir stehen für gerechte Löhne für gute Arbeit. Prekäre Arbeit wollen wir überwinden. Men- schen, die einer Vollzeiterwerbstätigkeit nachgehen, müssen von ihrer Arbeit auch menschen- würdig leben können. Als sozialdemokratisch regierte Stadt kann Münster hier mit gutem Bei- spiel voran gehen.
Wir werden im Bereich der Stadt als Arbeitgeberin, auch bei den städtischen Unternehmen und den Institutionen, die kommunale Aufgaben im Auftrag übernehmen, das Normalarbeitsver- hältnis stärken und die Ausbreitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse zurückdrängen. Die Art der Beschäftigungsverhältnisse werden wir auch zum Bestandteil der zwischen Stadt und freien Trägern getroffenen Leistungsvereinbarungen machen. Auch hier muss der Grundsatz der gerechten Bezahlung für gute Arbeit gelten. Wir werden eine Berichterstattung über prekä- re Beschäftigung in Münster einführen und dabei einen Fokus auf Leiharbeit, Werkverträge, geringfügige Beschäftigungsverhältnisse und Minijobs legen. Im Rahmen des Einflussbereiches der Stadt muss für gleiche und gleichwertige Arbeit gleicher Lohn gezahlt werden - die Zu- sammenarbeit mit Betriebsräten und Gewerkschaften ist dabei selbstverständlich. Wir werden insbesondere im Bereich des Offenen Ganztags die Zahl geringfügiger Beschäftigungsverhält- nisse bei der Stadt Münster reduzieren und durch eine neue Finanzformel prekären Beschäfti- gungsverhältnissen und prekären Honorarverträgen in diesem Bereich entgegenwirken, von denen vor allem Frauen betroffen sind. Wir halten weiter daran fest, dass bei städtischen Aus- schreibungen soziale Mindeststandards der beauftragten Unternehmen eingehalten werden.
Zur Vorbildrolle der Stadt gehört es auch, bei Gremienbesetzungen und bei der Besetzung städ- tischer Führungspositionen mit Hilfe einer Quote darauf zu achten, dass Frauen und Männer in gleichem Umfang beteiligt werden. Wir werden im Rahmen der Neuwahlen zum Verwaltungs- vorstand dafür sorgen, dass eine paritätische Besetzung städtischer Führungspositionen ge- währleistet wird – ebenso wie dies in den kommunalen Gremien auf politischer Seite Ver- pflichtung ist. Wir werden außerdem bei der Besetzung der Führungspositionen bei städti- schen Gesellschaften dafür sorgen, dass auch hier Frauen und Männer gleichermaßen vertre- ten sind. Die Stadtwerke werden wir als ein Unternehmen, in dessen Führungsebene derzeit keine Frauen vertreten sind, dazu verpflichten, mit einem Aktionsplan für Gleichstellung ge- genzusteuern und eine gleichberechtigte Teilhabe beider Geschlechter an Führungsaufgaben zu gewährleisten; dies gilt natürlich auch für den Aufsichtsrat, für den wir eine verbindliche Geschlechterquote festschreiben werden. Wir werden auch in den Bereichen der Verwaltung der Stadt, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, zum Beispiel bei der Feuerwehr, dafür Sorge tragen, dass durch geeignete Regelungen auch hier der Zugang zu Arbeitsplätzen bei der Stadt geschlechtergerecht gestaltet wird. Wir werden mit neuen Initiativen dafür sorgen, dass im Bereich der Stadt Münster Männer und Frauen gleich bezahlt werden (Equal pay). Bestehende Benachteiligungen werden wir systematisch bekämpfen, die Stadt hat als Arbeitgeberin hier eine wichtige Rolle als Vorbild.
Anonymisierte Bewerbungsverfahren werden sicherstellen, dass sowohl bei der Stadt als auch bei den städtischen Unternehmen Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht, Herkunftsland oder Religion minimiert werden.
Durch eine familienfreundliche Personalpolitik, flexible Arbeitszeitmodelle und Angebote zur Weiterqualifizierung auch während der Familienphase ermöglichen wir es jungen Familien, ihren Lebensmittelpunkt in der Stadt Münster zu etablieren. Die neuen Möglichkeiten, die sich durch den technologischen Wandel vor allem im Bereich der Digitalisierung ergeben, werden bei der Entwicklung der Arbeitsverhältnisse einbezogen. Dabei muss der Arbeitsschutz (u.a. hinsichtlich der Arbeitszeiten) angepasst werden.
Im Rahmen der Ausbildungsverhältnisse, die die Stadt anbietet, sollen Übernahmegarantien vereinbart werden, die es jungen Menschen ermöglichen, langfristig zu planen. Dies ist auch ein Beitrag zur Bewältigung des demografischen Wandels in der Verwaltung. Für viele junge Menschen ist der Berufseinstieg prekär: Viele werden nicht übernommen, andere bekommen nur ein Praktikum oder einen befristeten Vertrag angeboten. Das alles schafft Unsicherheit. Wir werden den Missbrauch von Praktika bekämpfen, indem wir Mindeststandards einführen. Praktika und Arbeitsproben sind Lern- und Ausbildungsverhältnisse. Wo reguläre Arbeit geleis- tet wird, muss diese auch regulär bezahlt werden. Zu den Mindeststandards bei Praktika gehö- ren ein Vertrag, eine Mindestvergütung, ein qualifiziertes Zeugnis sowie bei Praktika, die nicht Teil der Berufsausbildung sind, die Befristung auf maximal drei Monate. Die Stadt steht auch gegenüber schwerbehinderten Menschen in einer besonderen Verantwor- tung: Gute und barrierefreie Arbeit bei der Stadt wollen wir daher stärker als bislang fördern.
Der sozialen Spaltung unserer Gesellschaft wollen wir auch auf kommunaler Ebene entgegen- treten. Unsere Sozialpolitik ist daher an drei Grundprinzipien orientiert: Wir wollen allen Men- schen in Münster eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen, wir wollen vorhandene Benachteiligungen ausgleichen und es so allen ermöglichen, individuel- le Lebenschancen zu verwirklichen, und wir wollen durch einen vorbeugenden Ansatz Benach- teiligungen gar nicht erst entstehen lassen.
Wir wollen gesellschaftliche Teilhabe auf allen Ebenen ermöglichen, unabhängig vom Geld- beutel und von der individuellen sozialen Lage. Dazu sind für uns in den nächsten Jahren fol- gende Maßnahmen von besonderer Bedeutung:
Damit Chancengleichheit als fundamentales gesellschaftliches Prinzip erreicht werden kann, müssen vorhandene Benachteiligungen ausgeglichen werden. Dazu setzen wir auf folgende Ideen:
Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Belange von Menschen mit Migrationsvorgeschichte in der Stadtgesellschaft angemessen berücksichtigt werden. Dazu gehören insbesondere eine spezifische Förderung im Bildungsbereich, die passgenaue Versorgung mit Wohnraum, die Zugangsberechtigung auf dem Arbeitsmarkt und die Förderung der politischen Partizipation.
Wir werden durch einen umfassenden Ansatz vorbeugender Sozialpolitik dafür sorgen, dass Benachteiligungen gar nicht erst entstehen. Dazu sind für uns folgende Instrumente von be- sonderer Bedeutung:
Vor dem Gesetz sind Männer und Frauen gleichberechtigt. Niemand darf aufgrund seines Ge- schlechtes in der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Nicht nur im Handeln, sondern auch im Denken der Menschen muss sich weiterhin etwas ändern, um zukünftig kein Geschlecht mehr zu diskriminieren. Leider gibt es immer noch zahlreiche Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen, so etwa bei den Gehältern und Löhnen oder der Teilhabe am politischen Geschehen. Mit der Verabschiedung des ersten Aktionsplans zur Umsetzung der Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene hat die Stadt Münster einen wichtigen Schritt gemacht. Wir sehen uns mit einer langjährigen gleichstellungspolitischen Tradition in besonderer Pflicht, die Umsetzung dieses Aktionsplanes kritisch zu begleiten und aktiv mitzugestalten. Wir sehen Gleichstellungspolitik als Querschnittsaufgabe und berück- sichtigen daher bei allen politischen Entscheidungen die Bedarfe von Männern und Frauen. Wir sind der Ansicht, dass die Stadt Münster eine Vorreiterrolle im Bemühen um eine vorbildli- che Gleichstellungspolitik innehat. Dieses Vorhaben beginnt dort, wo die Stadt Münster als Arbeitgeberin auftritt. Die Stadt kann hier als Vorbild wirken, indem wir mit einer verantwor- tungsvollen Gleichstellungsarbeit vorangehen, beispielsweise mit der Anpassung von Fortbil- dungsangeboten, insbesondere für Berufsrückkehrerinnen und der Förderung eines familien- bewussten Führungsverhaltens in städtischen Ämtern. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass in allen städtischen Veröffentlichungen sowie in der kommunalen Berichterstattung geschlechtergerecht formuliert wird. Im Fokus steht für uns auch die paritätische Besetzung von Gremien der Stadt und bei städtischen Unternehmen.
Um Männern und Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern und die Er- werbstätigkeit von Frauen zu erhöhen, werden wir uns auch weiterhin für ein gutes Betreu- ungsangebot einsetzen. Maßnahmen zur Steigerung der Frauenerwerbstätigkeit sind auch Existenzgründungs-, Wiedereinstiegs- und Orientierungsberatung. Bestehende Beratungsan- gebote werden wir weiter unterstützen.
Eine geschlechtergerechte Kommunalpolitik umfasst für uns auch die Ermittlung geschlechts- spezifischer Interessen und die darauf abgestimmte Bereitstellung von Angeboten in den Be- reichen Kultur und Sport.
Die geschlechterspezifische Gewalt, der vor allem Frauen zum Opfer fallen, stellt eine grundle- gende Verletzung der Menschenrechte dar. Die Gewährleistung von Sicherheit und die Unter- stützung von Schutzräumen für Frauen sind uns daher ein besonderes Anliegen. Auch hier se- hen wir es als unabdingbar an, das bestehende Beratungs- und Unterstützungsnetz der Stadt Münster weiterhin zu fördern. Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind, bieten wir ausreichend Kapazitäten in den Münsteraner Frauenhäusern.
Wir bekämpfen aktiv jede Form der Diskriminierung von Menschen wegen ihrer sexuellen Ori- entierung oder ihrer Geschlechtsidentität. Verunglimpfung dieser Personengruppen hat in Münster keinen Platz. Wir setzen uns für eine bedingungslose und vollständige Gleichstellung ein. Konkret werden wir folgende Maßnahmen umsetzen:
Partizipation und Teilhabe sind auch im Alter unsere zentralen Ziele. Partizipation meint dabei das Einbezogensein und Mitentscheiden über die Fragen, die Ältere direkt betreffen. Das be- zieht nicht allein die vermeintlich klassischen Altersthemen Gesundheit, Pflege und Betreuung ein, sondern bezieht sich auf alle Bereiche, mit denen Bürgerinnen und Bürger in Berührung kommen. Auch die Verkehrs- und Planungs-, Kultur- und Bildungs-, Sozial- und Sportpolitik werden wir im Rat aus der Perspektive der älter werdenden Generation betrachten. Eine allen Ziel- und Altersgruppen gerechte städtische Angebotsvielfalt in den verschiedenen Bereichen ist unser Ziel.
Das Demografie-Leitbild der Stadt liefert für uns wichtige Leitlinien einer generationengerech- ten Stadtgestaltung, die auch den Anforderungen im Zuge des demografischen Wandels ge- recht wird. Wir wollen den demografischen Wandel aktiv gestalten. Dazu zählt für uns eine Fortschreibung und gegebenenfalls weitere Konkretisierung der Handlungsempfehlungen des Leitbildes.
Wir wissen, dass Armut im Alter zunehmend auch in unserer Stadt gesellschaftliche Realität ist. Wir haben in der vergangenen Ratsperiode einen städtischen Bericht zur Altersarmut im Rat initiiert und ein Maßnahmenpaket gegen Armut im Alter aufgelegt. Das Berichtswesen werden wir kontinuierlich fortsetzen. Die erfolgten Maßnahmen werden wir intensiv auswer- ten und nötigenfalls durch weitere städtische Initiativen ergänzen. Dabei ist uns die Geschlech- tergerechtigkeit der Angebote ein besonderes Anliegen. Mit unserer Unterstützung hat sich die Verbraucherberatungsstelle in einem Projekt der wachsenden Bedeutung des Themas Alters- armut und so auch der steigenden Zahl älterer Menschen mit Beratungs- und Unterstützungs- bedarf annehmen können. Dieses Angebot wollen wir verstetigen. Der von uns wieder einge- führte Münster-Pass muss auch für ältere Menschen in Münster Hürden im Zugang zu Angebo- ten der Stadtgesellschaft reduzieren. Wo dies noch nicht der Fall ist, wollen wir den Münster- Pass zielgruppengerecht ausbauen.
Wir sind stolz auf eine echte kommunale Seniorinnen- und Seniorenvertretung in Münster, die die Interessen der Älteren in unserer Stadt wirkungsvoll vertritt und zu einer wichtigen Ideen- geberin in unserer Stadt geworden ist. Wir haben ihre Einrichtung immer unterstützt. Ihr wol- len wir in der kommenden Ratsperiode mehr Gehör verschaffen. Partizipationsformen gerade auch für ältere Menschen wollen wir darüber hinaus auch in den Stadtteilen ausbauen. Zudem wollen wir den Dialog der Generationen fördern. Viele ältere Menschen sind auch im Ruhe- stand fähig und bereit, freiwillig ehrenamtliche Aufgaben zu übernehmen. Sie bringen dabei einen über Jahre gewonnenen Erfahrungsschatz ein. Wir möchten durch unsere Politik Anreize geben, dass ältere Menschen verstärkt ehrenamtlich Verantwortung übernehmen und sich aktiv einbringen.
Wohnortnahe Dialog- und Begegnungsstätten für Seniorinnen und Senioren wollen wir erhal- ten und stärken. Da, wo es nötig ist, wollen wir sie weiter öffnen und damit zu mehr Teilhabe auch von älteren Menschen mit Migrationsvorgeschichte in Münster beitragen. Darüber hinaus wollen wir auch durch die nötigen infrastrukturellen Voraussetzungen in den Stadtteilen den generationenübergreifenden Dialog und Begegnungen der verschiedenen Altersgruppen un- terstützen.
Wir stärken die Präventionsangebote für Ältere im Gesundheits- und Sozialbereich und wollen so frühzeitig nötige Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebote der Stadt errei- chen. Wenn Hilfe von Seiten der städtischen Ämter und Einrichtungen erforderlich ist, wollen wir sie einfach und unkompliziert zur Verfügung stellen. Ansprechpartnerinnen und Ansprech- partner müssen klar und ohne Umwege erreichbar sein. Münster ist reich an vielfältigen freien Trägern mit ganz unterschiedlichen Angeboten der Wohlfahrtspflege. Wir werden bei der städ- tischen Unterstützung und Bezuschussung ihrer Arbeit auf ein ausgewogenes Verhältnis der Angebote für alle Generationen achten.
Wir wollen, dass ältere Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, im Rahmen ihrer Möglichkei- ten so lange wie möglich selbstständig sein können. Um dies zu gewährleisten, wollen wir ge- zielt über Gesundheitsangebote informieren, die die Selbstständigkeit im Alter erleichtern. Unterstützungsangebote für Ältere sollen nach unserer Vorstellung möglichst aus einer Hand erfolgen. Wir wollen auch, dass zu pflegende Menschen so lange wie möglich in ihrer vertrau- ten Wohnumgebung bleiben können. Dazu wollen wir mit einer verstärkten Information und Beratung über aufsuchende Pflegeangebote beitragen. Wir sehen die Stadt dabei auch in der Verantwortung, sowohl die Qualität ambulanter und stationärer Pflegeangebote, als aber auch die Arbeits- und Ausbildungssituation in Pflegeberufen dauerhaft kritisch im Blick zu haben, um mögliche Mangelzustände zu entschärfen, eine gute und gerechte Versorgung und Betreu- ung für Seniorinnen und Senioren zu gewährleisten und auch in Pflegeberufen gute Arbeit zu garantieren. Durch Modernisierungen von Wohnungen im Bestand wollen wir auch die nötigen baulichen Voraussetzungen für den Verbleib in der vertrauten Wohnumgebung schaffen. Das Projekt „Wohnen für Hilfe“ wollen wir fortführen und ihm die nötige städtische Unterstützung zukommen lassen. Zudem haben wir mit dem Belegungsmanagement im Amt für Wohnungs- wesen eine Stelle geschaffen, die ebenfalls zum Prinzip „ambulant vor stationär“ beiträgt. Ihre Arbeit werden wir weiter ausbauen. Dies kommt auch Menschen mit Behinderung zugute. Wir wissen aber auch, dass manchmal hohe individuelle Hürden den nötigen Umzug in eine Pfle- geeinrichtung erschweren. Auch in diesen Fällen wollen wir als Stadt mit Informationen und konkreten Hilfestellungen Unterstützung leisten.
In einer Stadt wie Münster mit einer bunten Mischung aus Alteingesessenen, Zugezogenen und Menschen mit Migrationsvorgeschichte wissen wir zudem um die Bedeutung kultursen- sibler Angebote auch für ältere Menschen. Dies betrifft nicht nur den Umgang in städtischen Einrichtungen und Ämtern, sondern ganz besonders auch das Miteinander, wenn Krankheit und Pflegebedürftigkeit Hilfe nötig machen. Wir wollen daher ein Programm zur kultursensib- len Pflege in Münster erarbeiten. Dabei setzen wir ganz bewusst auch auf die Einbeziehung der vielen verschiedenen Religions- und Kultusgemeinschaften in unserer Stadt.
Die Barrierefreiheit städtischer Einrichtungen, Angebote und des öffentlichen Raums in Müns- ter ist uns ein besonderes Anliegen, weil sie einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe aller, unab- hängig vom Alter und der körperlichen und geistigen Fitness leistet. Wir haben eine Inklusions- verträglichkeitsprüfung für alle städtischen Maßnahmen und Vorhaben initiiert, deren Ergeb- nisse wir bei unseren Entscheidungen in den Gremien sehr ernst nehmen. Ohne eine garantier- te Barrierefreiheit werden wir künftig keine baulichen Maßnahmen in Münster durchführen. Ein besonderer Schwerpunkt ist für uns der barrierefreie Umbau von Haltestellen, da wir die Mobilität Älterer durch barrierearme Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs fördern wollen. Zielgruppenspezifische tarifliche Angebote der Verkehrsbetriebe werden wir erhalten und bedarfsgerecht weiterentwickeln. Wir berücksichtigen die Anliegen der Kommission zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen (KIB) bei unseren Entscheidungen.
Wir haben in Münster in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass möglichst viele Men- schen sich mit ihren Ideen, Meinungen und Anregungen in der Stadtplanung beteiligen kön- nen. Ob im Hafen-Forum oder bei der Entwicklung der ehemaligen britischen Kasernenflächen. Wir haben dafür gesorgt, dass alle mitreden können. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Weg richtig ist. Eine Politik, die einseitig nur die Interessen derer, die investieren wollen, be- dient, lehnen wir ab. Wir werden darum alle Interessierten bei unserer Stadtplanungspolitik weiterhin intensiv einbinden. Nicht nur bei Großprojekten, sondern auch für eine gelungene Stadtteilentwicklung wollen und werden wir die Menschen im Viertel intensiv beteiligen. In Kinderhaus haben wir für ein Stadtteilentwicklungskonzept gesorgt, das von den Kinderhause- rinnen und Kinderhausern in Planungswerkstätten erarbeitet wird. Die guten Erfahrungen da- mit wollen wir auch auf andere Stadtteile übertragen.
Damit Münster auch lebenswert bleibt, setzen wir bei der weiteren Verkehrsentwicklung auf eine nachhaltige, ökologische und stadtverträgliche Entwicklung. Denn wir möchten, dass die Menschen in Münster von starkem Verkehrslärm, von Abgasen und Umweltverschmutzung verschont werden. Wir machen eine Verkehrspolitik ohne ideologische Scheuklappen. Wir wis- sen, dass für viele Menschen das Auto unverzichtbar ist. Für den Erhalt einer leistungsfähigen Infrastruktur werden wir sorgen. Die vorhandenen Parkhäuser wollen wir durch eine Moderni- sierung des Parkleitsystems besser auslasten und damit lange Schlangen vor den Einfahrten verhindern. Zugleich werden wir die umweltfreundlichen Verkehrsmittel so attraktiv machen, dass immer mehr Menschen sie nutzen.
Münster ist bundesweit an der Spitze als fahrradfreundliche Stadt. Jede Fahrt, die mit dem Rad und nicht mit dem Auto zurückgelegt wird, ist gut für unsere Stadt und die Umwelt. Der starke Anteil des Fahrrads steht aber heute in einem deutlichen Missverhältnis zu den Investitionen in dieses Verkehrsmittel. An einigen Stellen sind die Radwege zu schmal für die intensive Nut- zung. Und leider gibt es immer noch Lücken im Radwegenetz. Ein steigender Anteil an Men- schen, die E-Bikes, also Fahrräder mit unterstützendem Elektromotor nutzen, ist zu begrüßen, braucht aber auch die nötige Infrastruktur. Darum werden wir weiter in den Radwegebau in- vestieren und an der Förderung des Fahrradverkehrs festhalten. Einige Beispiele:
Damit Bus und Bahn noch besser genutzt werden können, machen wir uns dafür stark, dass Bus und Bahn in Münster noch attraktiver werden. Wir haben uns bei der Beratung des Nah- verkehrsplans für die Stadt Münster dafür eingesetzt und werden nach der Wahl die Umset- zung von Verbesserungen forcieren. Dazu gehören für uns unter anderem die folgenden Punk- te:
Der öffentliche Nahverkehr wird nicht nur mit dem Kauf einer Fahrkarte bezahlt. Einen großen Teil steuert die Stadt bei. Darum werden wir auch darauf achten, dass die Beschäftigten zu fairen Bedingungen beschäftigt sind und die Tarifbindung (TV-N) für alle Busfahrerinnen und Busfahrer auf Strecken im Stadtgebiet gilt.
Zur Mobilität gehört auch der Flughafen Münster-Osnabrück (FMO), den wir erhalten wollen. In den letzten Jahren ist der FMO, auch bedingt durch Veränderungen in der Luftverkehrswirt- schaft insgesamt, in große wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Wir fordern von der Ge- schäftsführung des FMO eine grundlegende Überprüfung der bisherigen Geschäftsstrategie und die Entwicklung eines Geschäftsmodells bis 2015, das dauerhaft ohne kommunale Zu- schüsse auskommt. Die jahrelange Fixierung auf die früher auch von uns vertretenen Pläne einer Startbahnverlängerung für interkontinentalen Flugverkehr hat zu der schwierigen Lage des FMO maßgeblich beigetragen. Daher braucht der FMO jetzt eine grundlegende Neuaus- richtung seines Geschäftsmodells. Mit einer Kapitalerhöhung haben wir dem FMO bis 2015 Zeit verschafft, um diese Neuausrichtung konzeptionell vorzunehmen. Um die Stadtwerke Münster durch die wirtschaftliche Schieflage der Beteiligung FMO nicht zu gefährden, werden wir alle Schritte unterstützen, die die FMO-Beteiligung unter die direkte Kontrolle der Stadt Münster bringt.
Wir wollen die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Münster soll nicht länger Unfall- Hauptstadt sein. Darum haben wir das Maßnahmenpaket zur Verkehrsunfall-Prävention un- terstützt und werden weiter daran festhalten, dass der Verkehr in Münster sicherer werden muss. Wir werden dafür sorgen, dass Fußgängerampeln angemessen geschaltet werden, um ein sicheres Überqueren der Straße, z.B. auch für ältere Menschen, zu ermöglichen. Für die Si- cherheit ist es zudem wichtig, dass wir schrittweise unsere Straßenbeleuchtung modernisieren, um für eine angemessene Beleuchtung zu sorgen, die mit niedrigerem Energieverbrauch die Kosten senkt und die Umwelt schont. Das Thema Sicherheit und Schutzräume für Frauen ist uns ein besonderes Anliegen. Sicherheit beruht für uns nicht nur auf der Auswertung von Kri- minalstatistiken. Wir betrachten Sicherheit als ein individuelles Gefühl, das anerkannt und sensibel behandelt werden sollte. Wir wollen das bestehende Beratungs- und Unterstützungs- netz der Stadt Münster weiterhin fördern. Wir werden deswegen in den kommenden Jahren die Entwicklung einer gezielten Kampagne für ein positives Sicherheitsgefühl in Münster an- stoßen. Für sichere Mobilität in Münster sorgt derzeit das so genannte „FrauenNachtTaxi“. Wir unterstützen dies und sprechen uns dafür aus, diese Institution in der kommenden Zeit noch deutlicher „an die Frau zu bringen“.
Wir haben als zentrales umwelt- und klimaschutzpolitisches Projekt in Münster den Atomaus- stieg auch auf lokaler Ebene vorangebracht. Bis zum Jahr 2020 soll Münster atomstromfrei werden. Das bedeutet: Der Stromverbrauch der Stadt Münster, also von allen Menschen und allen Unternehmen, soll komplett durch atomstromfreie Produktion gesichert werden. Dazu ist es von entscheidender Bedeutung, dass über das umweltfreundliche Stadtwerke-Kraftwerk im Hafen hinaus, das auf der Basis von Gas Strom produziert, massiv in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert wird. Die Stadtwerke sollen in den kommenden Jahren ihren Anteil an re- generativer Energieerzeugung ausbauen, zugleich wollen wir auch private Investitionen in die- sem Bereich fördern. Wir wollen, dass alle sich an der Finanzierung dieses Projekts beteiligen können. Wir haben daher bei den Stadtwerken entsprechende Möglichkeiten auf den Weg ge- bracht, mit denen Bürgerinnen und Bürger aus Münster in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren können. Auf diesem Weg wollen wir weiter vorangehen. Das Projekt der atom- stromfreien Stadt soll ein Projekt sein, an dem sich alle aktiv beteiligen können.
Im Rahmen des städtischen Klimaschutzkonzepts werden wir außerdem auch weiter alle un- terstützen, die sich für Energieeinsparung und einen nachhaltigen Einsatz natürlicher Ressour- cen engagieren. Das Altbau-Sanierungsprogramm unterstützt zum Beispiel dabei, das eigene Haus energetisch zu optimieren. Wir werden auch weiter Haushaltsmittel als kommunales Förderinstrument für diesen Zweck bereitstellen.
Wir wollen uns besonders für die sparsame Nutzung von Energie einsetzen und entsprechende Initiativen fördern und Beratungsangebote ausweiten. Wir wollen daher Möglichkeiten prüfen, ob mit einem Energiespar-Tarif der Stadtwerke Anreize geschaffen werden können, Energie einzusparen.
Insbesondere Menschen, die von staatlichen Leistungen leben, wohnen oft in schlecht ge- dämmten Wohnungen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass bei der Entscheidung des Jobcen- ters oder des Sozialamtes, ob Heizkosten angemessen übernommen werden, auch der energe- tische Zustand der Wohnräume ausreichend mit berücksichtigt wird. Und wir werden mit Bera- tungsangeboten dafür sorgen, dass auch Menschen mit geringen Einkommen Energie sparen können.
Wir werden nachhaltigen, ressourceneffizienten, umweltschonenden und abfallarmen Kon- sum sowie fairen Handel durch verbesserte Information und Kooperation mit Verbänden und Handel fördern. Die Stadt und die städtischen Unternehmen müssen dabei bei der eigenen Beschaffung mit gutem Beispiel voran gehen.
Das gilt auch für die Energienutzung. Wir werden das kommunale Energiemanagement deut- lich verbessern. Die energetische Sanierung unserer öffentlichen Gebäude werden wir voran bringen. Neue öffentliche Gebäude werden hohe Standards erfüllen.
Wir möchten, dass alle attraktive Naherholungsgebiete nutzen können. Münsters Grünflächen, naturnahe Erholungsgebiete, Natur- und Landschaftsschutzgebiete sollen darum erhalten und gesichert werden. Dies schließt einen verbesserten Fließgewässer-, Grundwasser- und Boden- schutz ein. An der Verbesserung der Wasserqualität von Aa und Aasee halten wir fest. Um- weltschutz ist eine städtische Aufgabe. Wir brauchen aber auch die Unterstützung aller Bürge- rinnen und Bürger. Viele Menschen in Münster engagieren sich für eine gute und gesunde Umwelt. Die im Naturschutz tätigen Initiativen wollen wir weiter fördern. Mit Beratungsange- boten und Öffentlichkeitsarbeit werden wir für eine noch stärkere Sensibilität für Umwelt- und Ressourcenschutz sorgen. Wir verstehen Umweltschutz als Querschnittsaufgabe. Neben den hier aufgezählten Maßnahmen orientieren wir uns am Prinzip der Nachhaltigkeit auch in vie- len anderen Bereichen, zum Beispiel in der Stadtplanung oder im Verkehr.
Alle Menschen sollen unabhängig von ihrem Alter, ihrer kulturellen Zugehörigkeit oder finanzi- ellen Lage an dem kulturellen Leben in Münster teilnehmen können. Kultur ist ein wichtiger Motor für eine solidarische und offene Stadtgesellschaft. Kulturpolitik hat gerade in einer glo- balisierten Welt eine große Bedeutung. Besonders in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche, in der viele Menschen nach Orientierung suchen, verbindet Kultur Menschen, hält das Gemein- wesen zusammen, schafft Identität und Stabilität.
Gesellschaftliche Teilhabe ist ein entscheidender Grundsatz auch in der Kulturpolitik. Die kul- turellen Einrichtungen unserer Stadt müssen allen offen stehen. Gleichgültig, wie alt jemand ist, welche finanziellen Möglichkeiten jemand hat, wir wollen eine vielfältige, an den Interes- sen aller orientierte Kulturlandschaft in Münster fördern und allen ermöglichen, Münsters Kul- turangebot zu genießen. Kultur für alle bedeutet aber auch für uns, auch all denen die kulturel- len Angebote unserer Stadt nahe zu bringen, die bisher den Weg hierzu noch nicht gefunden haben.
Wir sehen in dem breiten und vielfältigen Kulturangebot Münsters ein hohes Maß an Lebens- qualität und Einzigartigkeit Münsters. Deswegen wollen wir unsere Kultureinrichtungen und Kulturangebote weiterhin und dauerhaft stärken:
Wir wollen, dass Münster auch über die Grenzen unserer Stadt als international anerkannter Kulturstandort weiterentwickelt wird:
Wir setzen uns nicht nur für die Vielfalt der Kulturlandschaft in Münster ein, sondern wir wol- len auch Kultur für alle stärken:
Münster ist als Stadt des Westfälischen Friedens eine europäische Friedenskulturstadt. Die